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topplus Ukrainische Getreideausfuhren

Ukraine exportiert mehr Weizen und Mais als erwartet

Die Ukraine könnte in der Saison 2023/24 noch mehr Weizen und Mais exportieren als bislang erwartet. Viel Ware fließt derzeit Richtung EU und Nordafrika ab.

Lesezeit: 3 Minuten

Die ukrainischen Getreideexporte haben seit Ende 2023 an Fahrt aufgenommen. Die Mengen sind so hoch wie seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 nicht mehr. Nach dem Auslaufen der Getreideinitiative im Juli 2023 hat die Ukraine alternative Exportrouten eingerichtet.

Seit Ende 2023 sind die wichtigsten Häfen der Ukraine – Chronomorsk, Odessa und Pivdennyi - am Schwarzen Meer wieder in Betrieb. Von hier fahren die Schiffe dann durch einen Korridor entlang der westlichen Schwarzmeerküste. Dadurch landet Weizen und Mais wieder in Größenordnungen auf dem Weltmarkt. Auch sind kleinere Häfen an der Donau und der Landweg über Osteuropa in Betrieb.

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Die Landwirtschaftsabteilung an der US-Botschaft in der Ukraine (FAS Kiew) erwartet, dass die Getreideexporte der Ukraine im Optimalfall monatlich wieder an die Mengen vor Kriegsbeginn anknüpfen können. Damals exportierte die Ukraine bis zu 6 Mio. t Mais und Weizen pro Monat.

Ukraine exportiert fast auf Vorkriegsniveau

Nun hat FAS Kiew zum Monatswechsel eine neue Schätzung zur heimischen Getreideproduktion 2023 und zum Export 2023/24 abgegeben. Demnach dürfte die Erzeugung aller Getreidearten höher als im Vorjahr ausgefallen sein und auch der Blick auf die laufenden Exporte ist optimistisch.

Demnach dürften in der Saison 2023/24 rund 30,5 Mio. t Mais eingefahren worden sein. Das wären gut 16 % mehr als in der Vorsaison. Die gesamte Maisernte dürfte demnach fast vollständig exportiert werden, da auch die hohen Bestände abgebaut werden.

Beim Weizen dürfte die Erzeugung um knapp 5 % auf 23,1 Mio. t gesteigert werden. Hier sind mit fast 18 Mio. t rund drei Viertel der Ernte für die Ausfuhr vorgesehen. Auch hier geht man davon aus, dass es zu einem erheblichen Abbau der Bestände kommt.

EU importiert 8 % mehr Weizen

Die Ukraine ist einer der wichtigsten Getreideproduzenten und -exporteure weltweit. Für die EU und Deutschland ist dies von Interesse, da preisgünstiges ukrainisches Getreide vermehrt auf dem EU-Markt landet. So sind in dieser Saison nach Angaben der EU-Kommission bis Ende Januar deutlich mehr Weizen (+8 %) von der EU importiert worden und die Ukraine ist mit Abstand der größte Lieferant.

Von den rund 5,6 Mio. t an Weizenimporten kamen fast 68 % aus der Ukraine. Dies drückte auf die Preise. Daraufhin haben polnische Landwirte in der Vergangenheit teilweise die Grenzübergänge zwischen Polen und der Ukraine blockiert.

Konkurrenz am Weltmarkt

Die umfangreichen ukrainischen Lieferungen am Weltmarkt schmälern auch die Exportchancen von EU-Ware auf dem Weltmarkt. Zuletzt kam EU-Weizen nicht auf den nordafrikanischen Absatzmärkten zum Zuge, da hier verstärkt Weizen aus der Schwarzmeerregion angeboten wurde. Auch Russland hat in dieser Saison eine gute Ernte eingefahren und drängt insbesondere mit umfangreichen Weizenexporten auf den Markt.

Normalerweise wird Getreide aus Russland und der Ukraine über den Suezkanal nach Ostafrika und Asien exportiert. Das hat sich durch die jüngsten Angriffe der Houthi-Rebellen auf den Schiffsverkehr im Roten Meer erschwert. Dadurch drängt jetzt mehr Ware nach Nordafrika. Nordafrika ist traditionell ein wichtiger Markt für EU-Herkünfte.

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