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EU-Beitritt der Ukraine mit Chancen und Herausforderungen

Ein möglicher EU-Beitritt der Ukraine bewegt die Gemüter, schließlich würde ein Agrarriese den Binnenmarkt betreten. Laut Per Brodersen spricht aber viel für die Aufnahme des Landes in den Staatenbund.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Beitritt der Ukraine zur Europäischen Union ist denkbar geworden: Trotz des anhaltenden Krieges Russlands gegen die Ukraine bleibt das Land entschlossen, seine Reformanstrengungen auf dem Weg in die EU fortzusetzen, sodass die EU-Kommission im November die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen empfohlen hat.

Mit dem Beitritt würde sich der EU-Binnenmarkt um rund 43 Millionen Menschen sowie um etwa 600.000 km2 erweitern. Noch nie trat ein Land dieser Größe der EU bei, noch nie reichten deren Grenzen so weit nach Osten. Gleichzeitig bringt das Land viele ­Besonderheiten mit. Ein EU-Beitritt der Ukraine birgt für alle Seiten ­Chancen und Herausforderungen.

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Das deutsche Agribusiness ist seit der Unabhängigkeit der Ukraine 1991 immer stärker in der Modernisierung des dortigen Agrarsektors engagiert – auch in Kriegszeiten. Ukrainische Landwirte werden weiter modernes Know-how und Technologien für Pflanzenbau und Viehwirtschaft benötigen.

Klar ist aber auch: Die EU wird ihre Gemeinsame Agrarpolitik nicht nahtlos auf einen Agrarflächenstaat wie die Ukraine anwenden können. Die Bedingungen für Agrarproduktion mit teilweise Hunderttausende Hektar großen Betrieben machen eine direkte Übernahme des EU-Regelwerks unmöglich, zu enorm sind die strukturellen Unterschiede. Daher sind Modifikationen bzw. Übergangsregelungen von zen­traler Bedeutung. Seitens der Ukraine muss sichergestellt sein, dass die zu uns exportierten Produkte EU-Standards entsprechen und sich die Agrarproduktion den EU-Regeln annähert. Auch der Einsatz moderner Agrartechnologien – insbesondere digitaler Innovationen – sollte gefördert werden.

Ausbaufähig ist auch die Logistik: EU und Ukraine müssen für eine resiliente Agrarlogistik sorgen, sodass der Export ukrainischer Agrarprodukte und der Import moderner Agrartech­nologien zukünftig reibungsarm verlaufen und Planungssicherheit bieten.

Unter dem Strich heißt das: Es ist ­genau jetzt notwendig, innerhalb der EU-Mitgliedstaaten gemeinsame Lösungen für eine zügige und reibungslose Integration der Ukraine in einen funktionierenden EU-Agrarmarkt zu suchen. Dazu gehören trag­fähige Re­gelungen für Agrareinfuhren aus der Ukraine in angrenzende EU-Mitgliedstaaten und Übergangsfristen. Vor diesem Hintergrund wird das deutsche Agribusiness die Ukraine ermutigen, weiterhin Agrarmärkte außerhalb der EU zu erschließen und zu beliefern.

Das Potenzial ist da.

Die German Agribusiness Alliance (GAA) ist eine Initiative führender Verbände und Unternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft. Sie dient als Plattform für den Austausch und die Bündelung wirtschaftlicher Interessen bei der Zusammenarbeit mit Transformations-, Schwellen- und Entwicklungsländern (Partnerländer) im Agrar- und Ernährungssektor. Schwerpunkte bilden neben Asien und Afrika die Länder Osteuropas und Zentralasiens, insbesondere Ukraine und Kasachstan.

Der Blick von außen zeigt, wie die ­Landwirtschaft von außen gesehen wird und ist nicht die Meinung der Redaktion.

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