Unzerkleinert eingepflügte Ernterückstände wie Getreide- und Maisstoppeln werden von Regenwürmern nicht verarbeitet. Wie wichtig eine gute Stoppelzerkleinerung und Saatverfahren sind, die genug Mulchmaterial für eine ganzjährige Versorgung der Regenwürmer zurücklassen, zeigt Folgendes:
Regenwürmer ernähren sich von Pflanzenrückständen die sie in ihre Röhren ziehen. Rotten diese im feuchten Boden an, ziehen sie sie tiefer rein und nehmen sie zusammen mit Boden als Nahrung auf (Foto oben).
Die Ausscheidungen sind reich an Stickstoff, Phosphor und Kalium. So beschleunigen sie die Strohrotte und dränen und belüften den Boden. Wurzeln können in den nährstoffreichen Röhren schnell in die Tiefe gehen, um in Trockenphasen dem abziehenden Bodenwasser hinterher zu wachsen (Foto 2).
Regenwürmer sind wichtige Helfer um die Bodenstruktur und den Wasser- und Nährstoffhaushalt zu regulieren. Eine schnellere Stroh- und Stoppelrotte hat zusätzliche phytosanitäre Effekte. Während auf einem Mist ausbringenden Betrieb Regenwürmer auch im Juni noch genügend Stroh als Nahrungsquelle finden (Foto oben), müssen sie sich in einem Weizenbestand ohne kompostierbare Rückstände mit den abgestorbenen Blättern begnügen, die sie gleich zu mehreren in ihre Röhren ziehen (Foto unten).
Fazit: Wollen wir die Regenwürmer als Bodenverbesserer nutzen, müssen wir ihnen was zu fressen geben. Das heißt: Getreide- und Maisstoppeln nach der Ernte zerkleinern! Ute Kropf, FH Kiel, FB Agrarwirtschaft