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Ökoziele unerreicht

Bioland für 50 % Bio-Quote in öffentlichen Kantinen

Bioland erinnert die Politiker an die Ziele zum Ausbau des Öko-Landbaus. Sie ließen sich nicht mit leeren Versprechungen, sondern nur mit konkreten Maßnahmen erreichen.

Lesezeit: 4 Minuten

Wenige Wochen vor der Bundestagswahl erinnert Bioland die Politiker im Wahlkampf daran, die nötigen Weichen für den Bio-Ausbau in Deutschland zu stellen. Dem Bereich der Außer-Haus-Verpflegung müsse dabei eine Schlüsselrolle zukommen. Zudem fordert der Verband, dass die Forschungsmittel für den Ökolandbau deutlich erhöht werden. Beides sei nötig, um die Öko-Flächenziele der EU, des Bundes und der Länder zu erreichen.

„Die Zeiten erfordern ein Handeln auf allen Ebenen und der Ausbau der ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft ist ein wichtiger Faktor im Kampf gegen Artensterben, Umweltzerstörung und den Klimawandel“, ordnet Gerald Wehde, Leiter Agrarpolitik und Kommunikation bei Bioland, ein. „Wir möchten die im Wahlkampfgetöse befindlichen Politiker daran erinnern, dass sich die Ziele zum Ausbau des Öko-Landbaus nicht mit leeren Versprechungen, sondern nur mit konkreten Maßnahmen erreichen lassen.“

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Außer-Haus-Markt: Schwung durch verbindliche 50 %-Bio-Quote

Zu solchen konkreten Maßnahmen gehört zum Beispiel eine verbindliche Bio-Quote in öffentlichen Mensen und Kantinen, die dem Außer-Haus-Markt den dringend nötigen Bio-Schwung verpassen würde. Denn von den Millionen Essen, die täglich über Deutschlands Kantinen-Theken gehen, sei bisher nur ein sehr geringer Teil Bio, heißt es.

Das kürzlich von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner wiederholte Ziel von 20 % Bio in den Bundeskantinen reicht dabei laut Bioland nicht aus, um einen wirksamen Effekt zu erzielen. „Wir fordern eine Mindestquote von 50 %. 20 % Bio-Anteil sind viel zu wenig, um eine wirkliche Änderung der Speisepläne Richtung Bio herbeizuführen. Bei der Quote ist damit zu rechnen, dass in den meisten Fällen nur einige, günstige Komponenten ausgetauscht werden“, ergänzt Wehde.

Er verweist in dem Zusammenhang auf Dänemark, wo dem politischen Willen auch ein wirksames Gesamtkonzept für Bio beistehe. Dort gingen die Öko-Umstellung der Landwirtschaft und der öffentlichen Gastronomie Hand in Hand. Flankiert wurde das Programm von saisonal abgestimmten Speiseplänen in den Küchen sowie einer fundierten Ernährungsbildung. So liege der Bio-Anteil in den öffentlichen Kantinen der dänischen Hauptstadt Kopenhagen nach letztjährigem Stand bei 90 %. Im gleichen Zeitraum gab es in den Kantinen des Bundesagrarministeriums 10 % Bio-Lebensmittel.

Öko-Forschung muss mit Herausforderungen mitwachsen können

Auch die Öko-Forschung braucht laut Wehde dringend einen Booster, um mit den immer größer werdenden Herausforderungen mitwachsen zu können. Im Bereich der Agrarforschung liege der Anteil der Bundesgelder zur Weiterentwicklung des Ökolandbaus aktuell bei gerade mal 2 % – und damit nur unwesentlich höher als der Bio-Anteil in Restaurants und Kantinen bundesweit (etwa 1 %). Hier besteht aus Sicht der Biobauern ein deutliches Missverhältnis zur heutigen Bedeutung des Ökolandbaus, der 10 % der Agrarfläche einnimmt – aber auch zum nationalen Ziel von 20 % Ökofläche in 2030. „Die Agrar-Forschungsmittel müssen bis 2025 auf mindestens 20 % erhöht werden, um mit dem Ausbau der Ökofläche mithalten zu können,“ kommentiert Wehde.

Seiner Meinung nach muss das BMEL die Ressortforschung zum Ökolandbau deutlich aufstocken. Für alle Bundesministerien mit Forschungsaktivitäten im Agrar- und Ernährungsbereich müsse zudem eine verbindliche Quote von 20 % der Finanzmittel für den Systemansatz des Ökolandbaus reserviert werden. Nur so könnten wichtige Forschungsthemen, die es im Ökolandbau über die gesamte Wertschöpfungskette zuhauf gibt, auch gezielt abgedeckt werden.

Zusätzlich muss der Bund das Bundesprogramm ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) wieder auf den Ökolandbau konzentrieren und finanziell deutlich ausbauen. „Der Fördermitteltopf BÖLN ist total überlastet und zudem mit 30 Mio. € in der aktuellen Laufzeit auch völlig unterfinanziert. Das Budget muss mindestens um jährlich 15 Mio. € aufgestockt werden“, fordert Gerald Wehde.

Der vor 20 Jahren aufgesetzte Fördertopf, der auch zur Beforschung des Ökolandbaus genutzt wird, ist über die Jahre geschrumpft, obwohl die Anzahl der Ökobetriebe im gleichen Zeitraum deutlich gestiegen ist und weiter steigt. Die Öffnung des Programms für die Beforschung der konventionellen Landwirtschaft hat den Finanzanteil für den Ökolandbau zusätzlich reduziert.

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