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Rekordinflation: Kunden sparen beim Bioeinkauf im Fachgeschäft

Bioläden und Bio-Supermärkte setzten 2022 3,83 Mrd. € (- 12,3 %) um. Der Bio-Umsatz generell lag 25 % über dem Vor-Corona-Jahr 2019 und 3,5 % unter 2021.

Lesezeit: 5 Minuten

Ukrainekrieg, Inflation und steigende Kosten bei Energie, Mobilität und Alltagsversorgung haben dazu geführt, dass die Kunden bei Lebensmitteln sparen. Das hat die Biobranche deutlich gespürt. Zum Start der Messe Biofach in Nürnberg ziehen die Verbände Bilanz.

BÖLW-Bilanz 2022

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Bio kann das Umsatzplus aus der Coronazeit weitgehend halten. Der Bio-Umsatz liegt im Jahr 2022 bei 15,3 Mrd. € und somit 25 % über dem Vor-Corona-Jahr 2019 und nur 3,5 % unter 2021, bilanziert der BÖLW. Jeder 7. Hof wirtschaftete 2022 ökologisch. Mit einem Plus von 3,5 % gibt es nun 36.548 Bio-Höfe in Deutschland. Die Bio-Flächen stiegen um 3,7 % auf 1.869.227 ha.

Tina Andres, Vorstandsvorsitzende des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), kritisiert, dass bisher ausgerechnet diejenigen durch höhere Steuern bestraft werden, die in Produktion oder Konsum zu mehr Gemeinwohl beitragen. Die Bundesregierung kann und muss jetzt durch Maßnahmen, wie einer Senkung der Mehrwertsteuer auf Bio-Lebensmittel, zu fairen Wettbewerbsbedingungen beitragen."

BNN: Kunden bleiben dem Fachhandel treu

Auch der Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) hat aktuelle Zahlen veröffentlicht. Demnach hat der Bio-Großhandel 2022 rund 2,13 Mrd. € umgesetzt. Die Vorjahre 2021 (4,21 Mrd. €) und 2020 (4,37 Mrd. €) wertet der Verband als coronabedingte Ausnahmejahre, in denen die Umsätze im Biofachhandel aufgrund von Lockdowns sowie Einschränkungen in Gastronomie und Tourismus um bis zu 16 % über dem Umsatz von 2019 (3,76 Mrd. €) lagen.

„Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen blieben die Kunden dem Naturkostfachhandel 2022 weit überwiegend treu“, kommentiert Kathrin Jäckel, BNN-Geschäftsführerin, die aktuelle Lage. Die Auswertung der Kassiervorgänge zeige, dass die Anzahl der Bons 2022 um durchschnittlich 8 % und die Bon-Summen um durchschnittlich 5 % zurückgegangen seien.

Insbesondere die flächenmäßig kleinen Bioläden, also mit einer Ladengröße bis zu 100 qm Fläche, konnten ihre Stammkunden weitestgehend halten, sagt Jäckel. Diese kauften jedoch deutlich preisbewusster ein. Bio-Läden und Bio-Supermärkte ab einer Fläche von 100 qm aufwärts haben einen höheren Anteil an Wechselkunden, was zu stärkeren Umsatzrückgängen geführt hat, heißt es.

Mit seinen rund 2.200 Verkaufsstellen stellt der Bio-Fachhandel 6 % aller Lebensmittelverkaufsstellen in Deutschland (konventionelle Verkaufsstellen: rund 34.000). Der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln betrug 2022 knapp 4 Mrd. €. Das sind rund 20 % aller Umsätze mit Bio-Lebensmitteln in Deutschland.

Bio-Preise im Fachhandel am stabilsten

Trotz Rekordinflation und enorm gestiegener Kosten für Transport, Personal und Energie sind die Preise im Bio-Fachhandel 2022 stabil geblieben, bestätigt eine aktuelle Studie des BÖLW. Dagegen sind die Lebensmittelpreise im konventionellen Handel um bis zu 20 % gestiegen, wodurch sich die Preisunterschiede zwischen konventionell und ökologisch erzeugten Lebensmitteln im Jahr 2022 deutlich verringert haben.

Der BNN geht davon aus, dass eine anhaltend hohe Inflation auch 2023 die Umsatzentwicklung im Bio-Fachhandel bremsen wird. Ungünstige wirtschaftliche Rahmenbedingungen (Kostensteigerungen bei Logistik, Energie und Personal) setzten die überwiegend kleinen und mittelständischen Unternehmen des Bio-Fachhandels zusätzlich unter Druck.

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Naturland meldet 7,6 % mehr Öko-Fläche nach den eigenen Richtlinien

Auch Naturland hat am Dienstag Zahlen veröffentlicht. Demnach haben die Landwirte 2022 fast 22.000 ha Äcker und Wiesen auf ökologische Bewirtschaftung nach Naturland-Richtlinien umgestellt, ein Zuwachs um 7,6 %. Insgesamt legte die Öko-Fläche in Deutschland im gleichen Zeitraum um 3,7 % zu.

Insgesamt kamen bundesweit 194 Betriebe neu zu Naturland (plus 4.3 %). Damit bewirtschaften in Deutschland nun 4.671 Naturland-Betriebe eine Fläche von fast 310.000 ha ökologisch nach Naturland Richtlinien. Dazu kommen noch 53.000 ha ökologisch bewirtschafteter Wald.

„Bio wächst weiter, trotz Wirtschaftskrise“, kommentiert Naturland Präsident Hubert Heigl. „Zwar gehen die Verbraucher im Moment öfter Mal zum Discounter statt zum Bio-Laden, aber sie kaufen auch dort weiterhin Bio. Und die Handelsketten sind dabei, ihre Bio-Sortimente weiter auszubauen. Das sollte der Politik ein Ansporn sein, ihr 30-Prozent-Bio-Ziel gerade jetzt noch fester in den Blick zu nehmen und neue Impulse zu setzen, um das Bio-Wachstum zu stärken“, so Heigl.

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10 % Umsatz-Rückgang bei dennree

Die Krise spürt auch die dennree Gruppe, die das Geschäftsjahr 2022 mit einem konsolidierten Nettoumsatz von 1,31 Mrd. € abgeschlossen hat. Trotz eines Rückgangs von rund 10 % liegt der Umsatz damit etwa 12 % über dem Vorpandemiezeitraum 2019.

Die auf den Bio-Handel spezialisierte Unternehmensgruppe mit Stammsitz im oberfränkischen Töpen verzeichnet ebenfalls im Vergleich zu 2019 einen deutlich gestiegenen Kundenzuspruch. Allen voran erfreuen sich die Eigenmarken und das Aktionsgeschäft einer hohen Kundenakzeptanz.

BioMarkt Verbund eröffnet 30 neue Standorte

Im Naturkostfacheinzelhandel setzt die dennree Gruppe weiterhin auf die engen Partnerschaften im BioMarkt Verbund, dem Zusammenschluss von rund 520 Bio-Märkten - darunter die 150 selbstständigen Bio-Märkte sowie rund 370 zur Unternehmensgruppe gehörenden Denns Bio-Märkte.

Im vergangenen Jahr hat der BioMarkt Verbund den gemeinsamen Außenauftritt weiterentwickelt und ist sichtbar näher zusammengerückt, z.B. durch eine gemeinsame Fassadengestaltung, crossmediale Kampagnen und die Einführung der BioMarkt Gutscheinkarte, die in allen BioMärkten erhältlich und einlösbar ist.

Das Auslaufen der Pandemie-Maßnahmen führte 2022 in vielen Bio-Märkten zu einer zurückhaltenden Nachfrageentwicklung. Hinzu kamen im späteren Jahresverlauf die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine, Sorgen um Energieknappheit und die steigende Inflationsrate, die die Haushaltsbudgets belastete.

Zur Arbeitsgemeinschaft der dennree Gruppe gehörten im Jahr 2022 rund 7.500 Mitarbeiter, davon etwa 5.400 im Facheinzelhandel bei Denns Bio-Markt und rund 130 auf dem Hofgut Eichigt.

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