„Die erfreuliche Entwicklung des milchwirtschaftlichen Außenhandels im abgelaufenen Jahr zeigt, dass österreichische Milchprodukte aufgrund ihrer hohen Qualitäts- und Nachhaltigkeitsstandards auch im Ausland erfolgreich sind,“ erklärte der Präsident der Vereinigung österreichischer Milchverarbeiter Helmut Petschar angesichts der nunmehr vorliegenden Außenhandelszahlen der Statistik Austria für die ersten drei Quartale 2023.
Positiver Außenhandelssaldo von 435 Mio. €
In den ersten neun Monaten 2023 konnte die heimische Milchwirtschaft trotz hartem, internationalem Wettbewerb die Exporte um 7,4 % auf mittlerweile 1,26 Mrd. € steigern, während die Importe im gleichen Zeitraum um 5,9 % auf 825 Mio. € anstiegen, was zu einem gestiegenen, positiven Außenhandelssaldo von 435 Mio. € führte.
Wichtigstes Produkt im Außenhandel ist Käse, der mit 630 Mio. € die Hälfte der Erlöse erbringt, gefolgt von Flüssigmilch mit 294 Mio. € bzw. fermentierten Produkten mit 180 Mio. €. Die wichtigsten Importprodukte waren Käse mit 506 Mio. €, Butter mit 82 und flüssige Milchprodukte mit 80 Mio.€.
Bedenkliche Entwicklung bei Importprodukten
Hauptverantwortlich für die Zuwächse waren 2023 vor allem die Preisentwicklungen bei den verschiedenen Produkten, wobei es der heimischen Milchwirtschaft, z. B. beim wichtigsten Exportprodukt Käse, gelungen ist, die Durchschnittserlöse stärker zu erhöhen als dies bei Importprodukten zu beobachten war. Importiert wurde vor allem Ware im Preiseinstieg mit geringeren Standards als in Österreich für Handelsmarken bzw. für die Weiterverarbeitung, eine für das Land und die Nachhaltigkeit bedenkliche Entwicklung, die mangels umfassender Herkunftskennzeichnung weiter voranschreitet, so Petschar.
„Die österreichische Milchwirtschaft setzt auch in Zukunft auf ihre Qualitäts- und Nachhaltigkeitsstrategie, was z. B. die EU-weit besten Klimaschutzwerte, Gentechnikfreiheit und hohe Tierwohlstandards umfasst. Wir ersuchen, dass diese für das Land, das Klima und die Natur verantwortungsvolle Strategie durch eine klare Herkunftskennzeichnung, die für die Summe der Produktionsstandards in den jeweiligen Ländern steht, und durch ein verantwortungsvolles Einkaufsverhalten der Handelsketten und Konsumenten mitgetragen wird, um gemeinsam eine gute und nachhaltige Ernährungsbasis in Österreich abzusichern“, so Petschar.