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topplus Frauen in der Landwirtschaft

„Bäuerin-sein ist Traumjob und Lebenseinstellung“

Bäuerinnen haben vielfältige Aufgabenbereiche in Familie und Betrieb. Das bietet Freiheit, fordert aber auch Verantwortung. Drei Frauen berichten, was sie daran schätzen, „Bäuerin“ zu sein.

Lesezeit: 3 Minuten

Beruf, Haushalt, Kinderbetreuung, Pflege von Angehörigen: Aufgaben, die häufig von den Frauen übernommen werden und schwer in einen 24-Stunden-Tag passen. Am Hof kommen dann oft noch Stallarbeit, Buchführung, eigene Betriebszweige wie Ferienwohnungen oder Direktvermarktung und ehrenamtliches Engagement dazu.

Empfinden die Frauen das als Belastung oder schätzen sie vielmehr die Freiheit, sich beispielsweise Zeiten flexibel einteilen zu können? Wir haben mit drei Frauen über die Vorzüge des „Bäuerinnen-Seins“ gesprochen.

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Sie haben uns berichtet, was sie an ihrem Alltag schätzen und wo sie die Herausforderungen sehen. Allen drei gemeinsam ist, dass sie aus Leidenschaft Bäuerin sind und dies als echten Traumjob sehen. Wir stellen Ihnen die drei Frauen in den nächsten Tagen vor.

Marianne Pitschnau: Eine Lebenseinstellung

„Viel haben wir nicht“, sagt Marianne Pitschnau (61) aus Tirol und meint damit die Anzahl ihrer Tiere. Tatsächlich beherbergt der Stall der Familie inzwischen nur noch eine Handvoll Kühe: zwei Mutterkühe, zwei Jungtiere, einen Stier. Dazu einige Laufenten und Hühner. Dennoch ist Marianne Pitschnau genau das, was man sich unter dem Begriff „Bäuerin“ vorstellt.

Marianne Pitschnau ist auf einem Hof im Lechtal aufgewachsen. Ihre Familie hatte schon immer Tiere – zunächst Schafe und Kühe, später dann nur noch Milchkühe. Sie weiß von klein auf, was es bedeutet, Verantwortung für Tiere zu übernehmen und mit mehreren Generationen unter einem Dach zu leben. Ihre Mutter hat seit jeher Gästezimmer vermietet, hat gemolken und aus der Milch Butter gemacht, Vater und Bruder haben Tierhaltung im Nebenerwerb betrieben, sie selbst hat immer am Hof mitgeholfen. Marianne Pitschnau hat 43 Jahre in der Schuherzeugung gearbeitet, bevor sie mit 60 in Rente gegangen ist.

Hof vom Bruder übernommen

Fast zum gleichen Zeitpunkt hat sie die Landwirtschaft von ihrem Bruder Seppl übernommen, der schwer erkrankt ist und diese nicht weiterführen konnte. Zusammen mit ihrem Bruder Seppl lebt sie im alten Bauernhaus. Er hatte die Landwirtschaft von den Eltern übernommen. Marianne Pitschnau hat schon immer geholfen, wo immer sie konnte, hat erst gemeinsam mit der Mutter den Vater gepflegt, dann die Mutter betreut. Jetzt pflegt sie ihren Bruder. Für sie gehört das zum Leben in einer bäuerlichen Familie dazu.

„Es ist nicht jedem gegeben, diese Aufgabe übernehmen zu können. Dafür muss man gemacht sein“, sagt sie. „Für mich war es selbstverständlich, Vater, Mutter und jetzt meinen Bruder zu Hause zu pflegen.“ In der Landwirtschaft sieht sie einen Ausgleich. Sport brauche sie nicht, sagt sie. Ohne ihren Bruder Johann, der mit seiner Familie im Nachbarhaus wohnt, würde sie es aber nicht schaffen. Beim Heumachen z.B. helfen alle zusammen.

Braunvieh raus, Grauvieh rein

Nachdem sie die Tierhaltung von ihrem Bruder übernommen hatte, erfüllte sie sich einen Traum. „Wir hatten immer Braunvieh im Stall. Mich hat aber schon immer das Grauvieh fasziniert“, sagt Marianne Pitschnau. „Jetzt habe ich Grauvieh-Mutterkühe. Gemolken wird nicht mehr, Butter mache ich auch nicht mehr. Das ist mir inzwischen zu mühsam. Nur die Gästezimmer vermiete ich noch an Stammgäste.“ Dass die Bäuerin an ihren Tieren hängt, merkt man sofort, wenn sie von ihnen erzählt. „Im Sommer sind sie auf der Alm. Wenn sie wieder zurückkommen, freue ich mich richtig darauf.“ Sie sei gerne Bäuerin – mit allem, was dazugehört. „Solange ich noch kann, mache ich das mit der Landwirtschaft noch!“, sagt sie.

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