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Traumjob Bäuerin: Frauen über Herausforderungen und Leidenschaft

Bäuerinnen haben vielfältige Aufgabenbereiche in Familie und Betrieb. Das bietet Freiheit, fordert aber auch Verantwortung. Drei Frauen berichten, was sie daran schätzen, „Bäuerin“ zu sein.

Lesezeit: 4 Minuten

Beruf, Haushalt, Kinderbetreuung, Pflege von Angehörigen: Aufgaben, die häufig von den Frauen übernommen werden und schwer in einen 24-Stunden-Tag passen. Am Hof kommen dann oft noch Stallarbeit, Buchführung, eigene Betriebszweige wie Ferienwohnungen oder Direktvermarktung und ehrenamtliches Engagement dazu. Empfinden die Frauen das als Belastung oder schätzen sie vielmehr die Freiheit, sich beispielsweise Zeiten flexibel einteilen zu können? Wir haben mit drei Frauen über die Vorzüge des „Bäuerinnen-Seins“ gesprochen. Sie haben uns berichtet, was sie an ihrem Alltag schätzen und wo sie die Herausforderungen sehen. Allen drei gemeinsam ist, dass sie aus Leidenschaft Bäuerin sind und dies als echten Traumjob sehen. Wir stellen Ihnen die drei Frauen in den nächsten Tagen vor.

Petra Putz: Arbeit an Lebenssituation anpassen

Der Betrieb von Familie Putz liegt bei Salzburg. Er ist gut erreichbar für alle – Einheimische, Touristen, Kindergärten und Schulen. Genau das macht sich Petra Putz für ihre persönliche und berufliche Entwicklung zunutze. Die 44-Jährige ist nicht in der Landwirtschaft aufgewachsen. „Als junge Frau habe ich immer gesagt, dass ich auf gar keinen Fall mal Bäuerin werden will“, erzählt sie. „Jeden Tag Tiere im Stall füttern? Niemals, dachte ich damals.“ Wie es so ist: Die Liebe hatte andere Pläne mit ihr.

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Und so lernte Petra Putz einen Bauern kennen, heiratete 2004 und übernahm gemeinsam mit ihm 2006 den Betrieb von den Schwiegereltern. Sie bauten ein Haus, einen neuen Stall und bekamen zwei Töchter, die heute 13 und 15 Jahre alt sind. In ihrem Beruf als Finanzbuchhalterin hat sie bis zur Geburt der ersten Tochter gearbeitet. „Danach ging es zeitlich einfach nicht mehr“, sagt sie. „Ich wollte mir am Hof etwas aufbauen, da konnte ich nicht mehr jeden Tag ins Büro. Auch, wenn ich immer wirklich gerne gearbeitet habe.“

Waschechte Bäuerin

Blickt Petra Putz heute auf ihre Einstellung von früher zurück, muss sie schmunzeln. „Inzwischen würde ich sagen, dass ich eine waschechte Bäuerin bin. Doch das musste sich wirklich erst entwickeln.“ Bereits zur Kindergartenzeit der beiden Töchter lernte sie die zeitliche Flexibilität schätzen, die sie als „hauptberufliche Bäuerin“ hat. Ist der Kindergarten ausgefallen, konnte sie die Mädchen zu Hause betreuen. Später in der Schule spielte es keine Rolle, ob mal zwei Stunden ausgefallen sind und die Töchter früher nach Hause kamen. Um sich am Hof ihr eigenes berufliches Standbein zu schaffen, probierte sich Petra Putz aus – passte ihre Arbeit immer wieder an ihre Lebenssituation an. „Als die Kinder noch klein waren, habe ich mit „Schule am Bauernhof“ angefangen“, erzählt sie. „Dann habe ich Kindergeburtstage angeboten, was wirklich gut angenommen wurde und für mich prima in den Alltag mit den Kindern gepasst hat.“ Jetzt sind die Kinder älter, haben keine Lust mehr darauf, dass kleinere, fremde Kinder ihre Ponys striegeln oder auf dem Hof auf Entdeckungstour gehen. Deshalb bietet Petra Putz keine Feiern mehr an. Dafür hat sie im Jahr 2021 mit „Ferien auf dem Bauernhof“ begonnen und betreut in zwei Ferienwohnungen nun Gäste. „Das hätte ich mir vor zehn Jahren niemals vorstellen können. Damals hätte es nicht in unser Leben gepasst, heute passt es hingegen perfekt!“

Es muss für alle passen

Auch am Direktabsatz von Milch hatte sie sich ausprobiert. Vorschriften und Aufwand bei der Flaschenreinigung hat vor allem ihren Mann abgeschreckt Also hat Petra Putz es wieder aufgegeben. „Alles, was wir machen, muss für alle in der Familie passen“, erklärt sie. „Und das sind in der aktuellen Lebensphase eben die Ferienwohnungen.“ Bäuerin zu sein, ist „vol lwas Schönes“, sagt sie. „Man ist da, wenn die Kinder heimkommen, hat dennoch die Möglichkeit, sich die Zeit flexibel einzuteilen“, zählt sie auf. „Ich genieße die Freiheit, die mir der Hof gibt und ich schätze die Flexibilität. Ich wollte nichts anderes machen.“

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