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Landfrauen-Vizepräsidentin Reitelshöfer will junge Frauen in Ämtern stärken

Im Interview erzählt Christine Reitelshöfer, Vizepräsidentin des Deutschen Landfrauenverbands, warum sie auch bei Gegenwind am Ball bleibt und wie sie Amtsanwärterinnen fördern will.

Lesezeit: 3 Minuten

Christine Reitelshöfer engagiert sich bei den Landfrauen u. a. im Agrarausschuss. Die Technikerin für Hauswirtschaft und Ernährung hat drei ­erwachsene Kinder und lebt auf einem Milchviehbetrieb in Petersaurach, ­Bayern.

Frau Reitelshöfer, Sie sind Vizepräsidentin des Deutschen Landfrauen­verbands. Wann haben Sie begonnen, sich für die Landfrauen zu engagieren?

Reitelshöfer: Ich bin ein richtiges Landfrauenkind! Meine Mutter war Ortsbäuerin und vor Veranstaltungen schrieb sie säuberlich alle Informationen auf. Meine Aufgabe war es, durchs Dorf zu gehen, um den Zettel lesen und unterschreiben zu lassen. Ich war wie eine analoge Dorf-WhatsApp. Natürlich wollte die eine Nachbarin etwas über die andere wissen, so war ich immer informiert. Ich kenne es nicht anders, als ehrenamtlich aktiv zu sein. Mit der Geburt meines jüngsten Sohnes wurde ich 1997 selbst Ortsbäuerin.

Sie saßen drei Perioden lang für die CSU im Gemeinderat und sind bis heute im Kreistag. Woher kam der Entschluss, politisch aktiv zu werden?

Reitelshöfer: Ich finde es unwahrscheinlich wichtig, dass es mehr Frauen in den Kommunalämtern gibt. Mein großes Glück war es, aus einer ehrenamtlich und politisch engagierten ­Familie zu kommen und in meinem Schwiegervater einen Unterstützer zu finden. Zu Beginn warnte er mich, dass ich auch damit zurechtkommen müsse, nicht gewählt zu werden. Und letztlich ist das in der Politik und im Verband immer wichtig: Man darf nicht den Mut verlieren, wenn etwas keine Zustimmung findet oder sich hinzieht.

Gibt es da etwas, das Sie aktuell gerne ­beschleunigen würden?

Reitelshöfer: Schön wäre, wenn es bald eine Art von Gutschein-System für hauswirtschaftsnahe Dienstleis­tungen gäbe. Wir müssen daran arbeiten, dass Pflege und Hauswirtschaft neu gedacht werden. Der Beruf der Hauswirtschafterin muss einfach einen ­höheren Stellenwert erlangen und aus der Schwarzarbeit herauskommen.

Wie motivieren Sie junge Frauen, aktiv zu sein und sich selbst zu engagieren?

Reitelshöfer: Ich sehe es als meine Verantwortung, dafür zu sorgen, dass es später mal eine Nachfolgerin für mich gibt. Dafür muss man z. B. Ämter den Möglichkeiten der Inhaberinnen anpassen. Es bedeutet aber auch, andere zu begeistern und ihnen spannende und motivierende Aufgaben zu übergeben.

Was machen Sie, wenn neben den ­Ämtern und den Aufgaben am Hof mal etwas Zeit übrig bleibt?

Reitelshöfer: Ich liebe meinen Garten! Darin kann ich nicht genug Zeit verbringen. Im Herbst gehe ich außerdem unheimlich gerne Pilze sammeln.

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