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Neue GAP: Umweltleistungen werden besser honoriert

Das breite Angebot an Umweltleistungen, aus denen Bäuerinnen und Bauern ab 2023 wählen können, macht jedoch das neue ÖPUL extrem komplex – sowie durch viele Maßnahmen und noch mehr Zuschläge schwer nachvollziehbar.

Lesezeit: 3 Minuten

Nach zähen Verhandlungen startet die neue Periode der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) mit 1. Jänner 2023. ­Was dürfen wir von der neuen GAP in Österreich erwarten?

Um diese Frage zu beantworten, haben wir eine Artikelserie zusammengestellt, die mit diesem Heft endet. Eines vorweg: Die neue GAP und ihre Umsetzung in Österreich ist komplexer als die Agrarpolitik in ­vorherigen Perioden. Dies auch deshalb, weil viele Zusatzangebote und spezielle Fördermaßnahmen in der neuen GAP ­angeboten werden. Daher sind pauschale Aussagen zu den Folgen schwierig, weil es einen finanziellen Unterschied macht, ob ein Betrieb in die neue Gebietskulisse für den vorbeugenden Grundwasserschutz fällt, ob gefährdete Tierrassen gehalten oder ob Tiere gealpt werden. Dennoch ­haben wir mögliche Konsequenzen für ­unsere Landwirtschaft auf Basis der vorliegenden Berechnungen abgeleitet:

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  • Die GAP ab 2023 ist umweltfreund­licher ausgerichtet und bildet die Erfordernisse für ein höheres Tierwohl offenkundig besser ab. Die zusätzlichen Mittel für Umwelt, Klimaschutz und Tierwohl kommen vor allem von den Direktzahlungen. Die ersten Hektare bringen mehr, deshalb steigen die öffentlichen Gelder in kleineren und extensiver wirtschaftenden Betrieben zum Teil deutlich an. Dagegen zählen größere, flächenstärkere Betriebe zu den Verlierern der neuen GAP, weil hier der Rückgang an Direktzahlungen stärker wiegt als für kleinere.
  • Eindeutige Zuwächse gibt es für ­Betriebe mit gealpten Tieren, einem ­hohen Weideanteil und für Mutterkuhbetriebe mit Heuwirtschaft. Es handelt sich um Betriebe, die hohe ökologische Leistungen vollbringen und die laut ­Grünem Bericht jährlich die niedrigsten Einkommen erwirtschaften. Somit kann hier von einem wichtigen und richtigen Signal gesprochen werden.
  • Wie die Berechnungen in dieser Ausgabe ab Seite 10 zeigen, erleiden Bio­betriebe ab 2023 im Schnitt höhere ­Einbußen bei den öffentlichen Geldern als konventionelle. Zwei Gründe sind dafür ausschlaggebend: Ab 2023 ­gelten die Biodiversitätsauflagen auch ­für Bio­betriebe und die Bio­prämie ist etwas ­geringer. Sie stellt ein Ergebnis der Prämien­kalkulation im Österreichischen Programm für umweltgerechte Landwirtschaft (ÖPUL) dar: Für die Bioprämie errechnet sich aufgrund der günstigen Preisentwicklung im Kalkulationszeitraum kein höherer Wert. Davon zeugen die Einkommen der Biobetriebe im Grünen Bericht.

Das breite Angebot an Umweltleistungen, aus denen Bäuerinnen und Bauern ab 2023 wählen können, macht jedoch das neue ÖPUL extrem komplex – sowie durch viele Maßnahmen und noch mehr Zuschläge schwer nachvollziehbar. Sie müssen hier aus dem Dickicht an ­Optionen den für ihren Betrieb bestmöglichen Maßnahmenmix herausfinden. Unsere Serie und die landwirtschaftliche Beratung wird Sie dabei für eine zielgerichtete ­Abgeltung von Umweltleistungen in der Antragsstellung ab Anfang November unterstützen.

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