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Green Deal überdenken

Betriebsmittel weniger stark kürzen, Stilllegung streichen!

Eine Nachdenkpause für den Green Deal fordern jetzt der steirische Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher und die EU-Abgeordnete Simone Schmiedtbauer: "Die EU muss die Agrar- und Forstpolitik an die neuen Herausforderungen anpassen und EU-weite Versorgungssicherheit stärken", so ihr Credo. Dazu gehöre, die starke Reduzierung von Pflanzenschutz- und Düngemitteln zu vermindern und von der geplanten Stillegung von Ackerflächen abzurücken.

Lesezeit: 3 Minuten

Aufgrund des Ukraine-Krieges droht die Ukraine als Kornkammer Europas und viertgrößter Weizenproduzent weltweit länger als Exporteur auszufallen. In Österreich ist die Versorgung durch die heimische Landwirtschaft gesichert, doch führt dies auf dem Weltmarkt zu massiven Verwerfungen, die vor allem ärmere Länder mit voller Wucht treffen könnten. „Umso wichtiger ist es, die heimische und die EU-weite Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln und agrarischen Rohstoffen zu stärken“, betonen Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher sowie EU-Abgeordnete Simone Schmiedtbauer und verlangen eine Nachdenkpause für den Green Deal, der die land- und forstwirtschaftliche Produktion in Europa einschränkt.

"7.800 ha Acker zusätzlich mobilisieren"

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Die beiden ÖVP-Politiker senden deshalb drei wichtige Forderungen gen Brüssel

Forderung 1:

Die Ernährungssicherheit garantieren und Landwirtschaft mit Green Deal stärken statt schwächen! Der Green Deal verfolgt mit der „Farm to Fork“- und Biodiversitätsstrategie teils sehr vernünftige Ziele, wie die Reduktion von Nährstoffverlusten, er schwächt jedoch die heimische und europäische Produktion insgesamt. Denn die Produktion von Getreide, Ölsaaten oder Rindfleisch würde stark zurückgehen sowie Fleisch, Milch, Obst und Gemüse erheblich teurer werden, bestätigen Studien.

In diesem Lichte verlangen Titschenbacher und Schmiedtbauer die vorgesehene Halbierung der Pflanzenschutzmittel-Verwendung differenzierter zu beurteilen und die pauschale Verminderung der Düngemittel-Verwendung um 20 Prozent neu zu bewerten. Die Landwirtschaftsvertreter: „Hohe Sorgsamkeit beim Einsatz von Pflanzenschutz- und Düngemitteln durch die Landwirtschaft ist eine Selbstverständlichkeit und die hohen Zulassungsstandards in Europa geben zudem Sicherheit.“

Schmiedtbauer ergänzt: „Durch Putins Aggression haben sich mit 24. Februar 2022 sämtliche Rahmenbedingungen der EU völlig verändert. Jetzt müssen Ernährungssicherheit und Energieunabhängigkeit das oberste Ziel sein und produktionsbehindernde Politiken pausiert oder angepasst werden. Außerdem müssen im Namen des Umweltschutzes stillgelegte Anbauflächen vorübergehend wieder für die Lebensmittelproduktion genutzt werden. Alleine in Österreich könnte so eine Fläche von rund 7.800 Hektar zusätzlich mobilisiert werden, deren Bewirtschaftung einen wichtigen Beitrag zur Ernährungssicherheit leisten kann.“

Forderung 2:

Die nachhaltige und integrative Waldwirtschaft in Österreich nicht abdrehen! Der in Österreich nachhaltig und nachweislich biodiversitätsfördernd bewirtschaftete Wald ist in Kombination mit der Verwendung von Holz als Baustoff ein riesiger Speicher für klimaschädliches Kohlendioxid, der den Klimawandel messbar bremst. Außerdem ersetzt Holz viele Produkte, die aus fossilen Rohstoffen hergestellt werden.

„Doch geplante großflächige Bewirtschaftungseinschränkungen und Außernutzungstellungen der österreichischen Waldfläche konterkariert den nachhaltigen, österreichischen Vorzeigeweg in der Forstwirtschaft“, lehnen Titschenbacher und Schmiedtbauer diese im Green Deal vorgesehenen ideologiebehafteten Vorhaben strikt ab. Sie begründen: „Wälder stillzulegen und sie zu einem Kohlenstoffmuseum zu degradieren statt sie zu nutzen, das heizt den Klimawandel erst richtig an. Außerdem ist jeglicher bürokratische Blätterwald, der die Eigenverantwortung der Waldbesitzer aushöhlt, entbehrlich.“

Forderung 3:

Mit Bioenergie aus der Gaskrise! Die dramatische Abhängigkeit von russischem Gas und die explodierenden Preise von fossiler Energie gefährden die Energieversorgung in Österreich dramatisch. „Mit Holzenergie können innerhalb weniger Monate entstandene Erdgaslücken in wichtigen Teilbereichen gefüllt werden“, betont Präsident Franz Titschenbacher. Denn in den österreichischen Wäldern schlummern ausreichend Nutzungsrückstände, um neben einem massiven Holzbauprogramm auch den Bedarf von Raum- und Fernwärme sowie Strom für die kommenden Jahre zu decken. Schon jetzt liefern österreichische Holzenergie-Anlagen Wärme und Strom von 28 Gigawatt, das entspricht der Leistung von 39 Atomkraftwerken der Größenordnung von Zwentendorf.

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