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Bäuerliche Einkommen

Hohe Produktionskosten überschatten Einkommensplus

Das reale bäuerliche Einkommen nahm im Jahr 2021 um 3,3% zu. Gleichzeitig stiegen aber auch die Kosten für Düngemittel, Futtermittel und Energie massiv an, die das Einkommensplus kaum kompensieren kann. Insgesamt stagnieren die bäuerlichen Einkommen seit mehr als einem Jahrzehnt.

Lesezeit: 4 Minuten

Die von der Statistik Austria veröffentlichten Zahlen zeigen, dass die bäuerlichen Einkommen im Jahr 2021 leicht gestiegen sind. "Betrachtet man die agrarischen Einkommen über die vergangenen Jahre, so besteht allerdings kein Grund zum Jubeln, weil diese auf sehr niedrigem Niveau stagnieren. Die Entwicklung verlief in den einzelnen Betriebszweigen höchst unterschiedlich, und die Aufwendungen der Landwirtschaft haben im Jahr 2021 einen neuen Höchststand erreicht", erklärt der Präsident der Landwirtschaftskammer (LK) Österreich, Josef Moosbrugger. "Heuer verstärkt sich dieser Trend leider aufgrund der extrem hohen Energiepreise und der enorm gestiegenen Preise für Dünge- und Futtermittel. Die Aufwendungen laufen uns geradezu davon, und auf vielen Betrieben klafft die Preis-Kosten-Schere immer stärker auseinander. Deshalb brauchen wir dringend eine Anhebung der bäuerlichen Erzeugerpreise", unterstreicht Moosbrugger.

"Der Anstieg der Einkommen lässt sich vor allem auf den gestiegenen pflanzlichen Produktionswert bei Zuckerrüben, Ölsaaten und Getreide zurückführen. Demgegenüber stehen enorme preisbedingte Einbußen, etwa in der Schweinehaltung. Das leichte Plus im Vorjahr ist zwar erfreulich, kann aber die schwierigen Jahre zuvor kaum kompensieren. Insgesamt stagnieren die bäuerlichen Einkommen seit mehr als einem Jahrzehnt", erklärt auch Bauernbund-Präsident Georg Strasser.

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Bäuerliche Einkommen um 3,3% gestiegen

Laut der zweiten Vorschätzung im Rahmen der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung (LGR) von Statistik Austria nahm das durchschnittliche bäuerliche Einkommen je Arbeitskraft (Faktoreinkommen) im Vorjahresvergleich real um 3,3% zu, nach einem geringen Zuwachs um 1,5% im Jahr 2020. Zurückzuführen war diese Entwicklung auf einen kräftigen Anstieg des landwirtschaftlichen Produktionswerts in Verbindung mit einem weiteren Rückgang des Arbeitseinsatzes.

Der Produktionswert der heimischen Landwirtschaft stieg laut vorläufigen Berechnungen auf rund 8,5 Mrd. €, das entspricht einem Plus von 10,3% gegenüber dem Vorjahr. Bedingt durch einen Anstieg der Erzeugerpreise nahm insbesondere der Wert der pflanzlichen Erzeugung stark zu (+19%). Preisanstiege wurden in praktisch allen pflanzlichen Produktgruppen verzeichnet, vor allem bei Getreide, Ölsaaten und Zuckerrüben. Dem Volumen nach blieb die pflanzliche Erzeugung gegenüber dem Vorjahr stabil, allerdings mit deutlich gestiegenen Mengen bei Zuckerrüben und Ölsaaten sowie Rückgängen bei Kartoffeln, Futterpflanzen und Getreide. Der Obstbau litt unter Spätfrösten und dem kalten Blühwetter.

Tierischer Produktionswert nahm um 4,4% zu

Im Unterschied zur pflanzlichen Erzeugung fiel der Zuwachs des tierischen Produktionswerts deutlich schwächer aus (+4,4%), nach einem leichten Rückgang im Jahr zuvor (-0,6%). Während der Wert der Rinderproduktion dank besserer Preise erstmals seit vier Jahren wieder stieg und auch für Milch höhere Erzeugerpreise erzielt wurden, verzeichnete die Schweineproduktion vor dem Hintergrund teurer Futtermittel weitere preisbedingte Einbußen.

Aufwendungen der Landwirtschaft erreichen neuen Höchststand

Mit geschätzten 5 Mrd. Euro erreichten die Aufwendungen der Landwirtschaft für Vorleistungen einen neuen Höchststand (+9,9% gegenüber 2020). Wesentlich zu diesem sprunghaften Anstieg trugen die stark gestiegenen Futtermittelkosten bei. Auch die Ausgaben für Düngemittel und Energie schnellten in die Höhe. Die ebenfalls deutliche Zunahme der Abschreibungen für das Anlagevermögen (+7,2%) war vor allem durch die kräftig erhöhten Baupreise und das höhere Investitionsvolumen bedingt. Die in der Einkommensberechnung berücksichtigten öffentlichen Gelder wurden mit rund 1,5 Mrd. Euro beziffert (-2,2% gegenüber 2020).

"Die Ausgaben der Landwirtschaft stiegen 2021 um rund 10% im Vergleich zum Vorjahr. Für 2022 ist eine weitere deutliche Steigerung zu erwarten. Gerade die extrem gestiegenen Betriebsmittelkosten machen unseren Bäuerinnen und Bauern massiv zu schaffen. Dünge-, Pflanzenschutz- und Futtermittel, aber auch Baumaterial, Ersatzteile, Maschinen und andere Betriebsmittel sind wesentlich teurer als vor einem Jahr. Um kostendeckend arbeiten zu können, brauchen die bäuerlichen Betriebe daher dringend eine Bewegung auf den Märkten und bessere Erzeugerpreise. Das Mauern des Handels auf Kosten der Bäuerinnen und Bauern muss ein Ende haben", bekräftigt der LK-Präsident.

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