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Rekordhoch bei EU-Sojaanbau

Was die Ukraine zur Versorgung mit gentechnikfreier Ware beiträgt

30 % des in der EU benötigten Sojas wird bereits in Europa produziert - nicht zuletzt weil die Ukraine deutlich mehr erzeugt. Ein Interview dazu mit Volodymyr Pugachov, GF Donau Soja Ukraine.

Lesezeit: 3 Minuten

Europa steht vor einem Rekordjahr beim Sojaanbau, freut sich Donau Soja vor dem heurigen Erntebeginn. Insgesamt soll die Ernte 11,5 Mio. t erreichen. Das ist ein Plus von mehr als 16 % im Vergleich zu 2022. Insgesamt werden in der EU etwa 30 bis 35 Mio. t benötigt. Ein Drittel dieser Menge wird nun bereits in Europa statt in Übersee produziert. „Jetzt ist die beste Zeit für die Lebensmittelindustrie auf europäisches Soja umzusteigen, weil die Aufschläge im Vergleich zu gentechnisch verändertem Überseesoja historisch niedrig sind“, so Matthias Krön, Präsident von Donau Soja. Österreich rechnet heuer mit einem Ernteplus von 15 %, Deutschland mit 6 %.

Besonders aussichtsreich ist heuer die prognostizierte Ernte in der Ukraine. Darüber sprach top agrar Österreich mit Volodymyr Pugachov, GF Donau Soja Ukraine mit Sitz in Kiew.

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20 % mehr Anbaufläche, 4,4 Mio. t Gesamterntemenge

Herr Pugachov, wie ist die aktuelle Erntesituation in der Ukraine? Wieviel Soja wird angebaut, welche Erträge werden erzielt?

Pugachov: Während der Anbau von Getreide und den meisten anderen Kulturen kriegsbedingt insgesamt deutlich zurückgegangen ist, steigt die Anbaufläche für Soja gegen den Trend heuer um 20 % auf 1,8 Mio. Hektar. Dies liegt u.a. daran, dass für den Sojaanbau im Gegensatz z.B. für Weizen kein Stickstoffdünger benötigt wird. Weiters ist bei Soja auch keine bis wenig Energie für die Trocknung notwendig. Deshalb entschieden sich viele Bauern für den Anbau dieser Kultur. Auch die Wachstumsbedingungen in den Hauptanbaugebieten West- und Zentralukraine waren für die Sojabohnen ausgezeichnet. Donau Soja rechnet heuer deshalb mit einem Plus von knapp 680.000 t und einer Gesamterntemenge von 4,4 Mio. t.

Wieviel dieser Menge ist denn Donau Soja Ware?

Pugachov: Davon werden etwa 15 bis 20 % als Donau Soja-Ware produziert. Wir haben gerade wegen des Krieges in unserem Land neue Partner gefunden, die in die Donau Soja-Zertifizierung eingestiegen sind.

Wie sieht es denn mit den Preisen für Donau Soja aus?

Pugachov: Die Preise für europäisches gentechnik-freies Soja bewegen sich in eine positive Richtung, sprich es ist günstiger zu haben. In den letzten drei bis vier Monaten sanken die Preise auf einen historischen Tiefstand im Vergleich zu gentechnisch verändertem Soja aus den USA oder Südamerika.

Keine Beschränkungen im Export

Gibt es bei Soja im Gegensatz zu anderen Kulturen keine Import- und Exportbeschränkungen?

Pugachov: Nein, es gibt ein Assoziierungsabkommen zwischen der Ukraine und der EU, wonach es für Soja weder Import- noch Exportzölle gibt. Denn die EU hat nur 8 % Selbstversorgung und ist somit stark abhängig von Sojaimporten. Gleichzeitig produziert die Ukraine drei- bis viermal soviel Soja, wie sie im eigenen Land verbraucht.

Wie kann man sich vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine die Anbaubedingungen vorstellen?

Pugachov: Vorausschicken möchte ich hier, dass schon vor dem Krieg 17 % des Bruttosozialproduktes der Ukraine aus der Landwirtschaft kamen. Das sagt schon viel zur Bedeutung der Landwirtschaft für die ukrainische Volkswirtschaft aus. Und jetzt im Krieg ist die Bedeutung der landwirtschaftlichen Produktion noch wichtiger geworden. Denn andere Produktionszweige wie z.B. die Metallproduktion, sind aufgrund des Kriegsgeschehens deutlich zurückgegangen. Zu den größten Problemen aktuell zählen der Mangel an Arbeitskräften und Treibstoff, weil von beiden viel in der Armee benötigt wird.

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