Mit rund 40 % ist der Agrarhaushalt der größte Posten im Haushalt der Europäischen Union. Alle sieben Jahre wird die Verteilung der Landwirtschaftssubventionen neu verhandelt.
Bis 2050 soll Europa klimaneutral werden. Dafür muss auch die "hoch subventionierte Landwirtschaft" umgestaltet werden, berichtet das 3sat-Wirtschaftsmagazin "makro" in der Dokumentation "Der Kampf um Agrarsubventionen". Ob diese Green-Deal-Reform gelingen kann, fragt Autor Berndt Welz heute Abend um 22.25 Uhr.
Die neue EU-Kommission unter der Leitung von Ursula von der Leyen plant bis zum Jahr 2050 für Europa Klimaneutralität. Alle Bereiche der EU sind betroffen: die Industrie, der private Verbrauch, der Verkehr und auch die Landwirtschaft. Besonders bei der Produktion und der Verwendung von Dünger gelangt klimaschädliches Lachgas in die Atmosphäre. Viele Landwirte sind auf die Unterstützungen aus Brüssel angewiesen, um auf dem Weltmarkt mithalten zu können. Gleichzeitig ist die Landwirtschaft für 14 % der Treibhausgas-Emissionen verantwortlich.
Für eine Agrarwende wäre nun der richtige Zeitpunkt, meint das Magazin makro: In diesem Herbst fällt die Entscheidung in Brüssel, wie viel Agrarsubventionen Europas Bauern in Zukunft über die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) bekommen. Den Hauptteil machen die Flächensubventionen aus. Das heißt, wer viel hat, der bekommt auch viel. In Deutschland sind das rund 300 € pro Hektar.
Schon lange fordern Kritiker wie die EU-Abgeordnete Maria Noichl (SPD) eine Abkehr von diesen Direktzahlungen und der Weltmarktbindung. Landwirte sollten vielmehr belohnt werden, wenn sie klima- und umweltfreundlich anbauen. Die Direktzahlungen sollten zum Beispiel einer Gemeinwohlprämie weichen. Doch Europas Bauernvertretung sieht einem solch radikalen Umbau skeptisch entgegen.