Der Sprecher von „Land schafft Verbindung - Deutschland“, Dirk Andresen, verkündete Anfang der Woche in einer neuen Videobotschaft, dass es am 5. März wieder zu bundesweiten Bauernprotesten kommen soll. Der Grund: „Die Politik hört uns, wir bekommen Verständnis, wir demonstrieren, aber es fehlen Ergebnisse“, so Andresen. Am kommenden Donnerstag sollen in Dessau, Dresden, Hamburg und Kiel aber auch in weiteren Städten Aktionen und Kundgebungen stattfinden. Durch unterschiedliche Protestformen würden die Bauern mit einem breiten Bündnis von Unterstützern für den Erhalt der verantwortungsvollen und nachhaltigen heimischen Landwirtschaft demonstrieren.
Der Bauer ist und bleibt der Dumme!“ – Dirk Andresen
In seinem Video spricht der LsV-Sprecher von einer derzeitigen wirtschaftlichen Perspektivlosigkeit von Landwirten, ausgelöst durch eine verschärfte Düngeverordnung, eine „lediglich ausgesetzten“ Nutztierhaltungsverordnung und dem Lebensmitteleinzelhandel, der nach belieben seine Preise senke. Die Ministerien würden sich gegenseitig die Schuld zuschieben und „die Politiker schauen, wie sie uns Bauern beruhigt bekommen. Nein, liebe Bauern, dafür sind wir nicht auf die Straße gegangen und haben viel Zeit und Geld investiert, um mit leeren Händen nach Hause zu gehen“, so der Landwirt.
„Gemeinsamer Weg" erforderlich
Es brauche die Solidarität aller Bürger für eine deutsche Landwirtschaft. Eine Richtungsänderung für die deutsche und europäische Agrarpolitik sei nötig. Dafür „fordern wir einen gemeinsamen Weg.“ Daher soll für die kommende Demonstration auch der Landhandel, Verantwortliche im ländlichen Raum und Verbraucher mit ins Boot geholt werden.
Ernährungssicherung als Staatsziel
Durch die Abhängigkeit von Lebensmittelimporten sei die Versorgung der Bevölkerung in Deutschland mit sicheren, qualitativ hochwertigen und geprüften Lebensmitteln aus der Region nicht gewährleistet. Jederzeit könnten Lieferketten abreißen, z.B. aufgrund globaler Wirtschaftskrisen oder kritischer Situationen - wie aktuell dem Coronavirus. „Die Ernährungssicherung und zumindest teilweise Autarkie muss daher oberste Priorität haben und im Grundgesetz als Staatsziel verankert werden", heißt es in einer Pressemitteilung. Für Lebensmittelimporte nach Europa sollten außerdem europäische Standards gelten, denn nur so bleibt unsere Landwirtschaft wettbewerbsfähig. Mit der aktuellen deutschen Agrarpolitik würden bäuerliche Existenzen und Naturräume auf der ganzen Welt zerstört. "Wir benötigen verlässliche, zumutbare und langfristige Rahmenbedingungen, Planungssicherheit, Transparenz und Nachvollziehbarkeit der geplanten agrarpolitischen Maßnahmen und deren Grundlagen", heißt es.
Weitere Forderungen finden Sie im Video: