Aus der Sicht von Max Frhr. von Elverfeldt rechtfertigt das Ziel einer breiten Eigentumsstreuung in der Landwirtschaft nicht den Eingriff in Grundrechte und in die Privatautonomie. Beispielsweise stünden Flächenobergrenzen für die Genehmigung von Verkauf oder Verpachtung im Widerspruch zur Eigentumsgarantie. Die Diskussion um den Einstieg von Investoren in die Landwirtschaft hält der künftige Verbandsvorsitzende für übertrieben. Betroffen seien lediglich relativ wenige Flächen und Betriebe. Zudem habe er gelegentlich den Verdacht, dass die Entwicklung der Bodenpreise einseitig den außerlandwirtschaftlichen Investoren in die Schuhe geschoben werde. Tatsächlich entwickle sich jedoch der Staat zunehmend zum Preistreiber auf den Bodenmärkten. Die Hauptaufgabe der Familienbetriebe Land und Forst sieht Baron Elverfeldt im Einsatz für das private Eigentum in Land und Forst.
Steuerpolitik und Risikovorsorge von großer Bedeutung
Der wachsenden Kluft zwischen der Land- und Forstwirtschaft auf der einen und der Gesellschaft auf der anderenSeite will der 55-jährige Diplom-Kaufmann, der in Weeze am Niederrhein einen land- und forstwirtschaftlichen Betrieb führt, mit Selbstbewusstsein begegnen: „Wir denken in Generationen und sind sowohl unserem Eigentum als auch dessen naturschutzfachlichen Leistungen nachhaltig verpflichtet.“ Nicht akzeptieren will Baron Elverfeldt, dass Probleme wie die Verschmutzung des Grundwassers, der Rückgang der Artenvielfalt oder Defizite im Tierwohl einseitig dem ländlichen Raum angelastet werden.
Problemlos sei das Verhältnis der Familienbetriebe zum Deutschen Bauernverband (DBV). Der Bauernverband sei Experte für sämtliche Themen der Bewirtschaftung. Für die in Generationen denkenden Familienbetriebe seien Steuerpolitik und Risikovorsorge von großer Bedeutung. Der Führungswechsel bei den Familienbetrieben soll auf der zweitägigen Mitgliederversammlung im sächsischen Proschwitz vollzogen werden, die an diesem Montag (13.5.) zu Ende geht. Dann wird Baron Elverfeldt aller Voraussicht nach zum Nachfolger von Michael Prinz zu Salm-Salm gewählt, der nach 24 Jahren an der Spitze der Familienbetriebe Land und Forst und ihrer Vorgängerorganisation, der Arbeitsgemeinschaft der Grundbesitzerverbände (ARGE), nicht mehr zur Wahl antritt.