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Weinanbaugebiet Ahr

Hochwasser in Ahrweiler: Weinlese in Gefahr

Neben den Landwirten hat es auch die Winzer im Ahrtal hart getroffen. Ein Großteil der Weingüter sind zerstört, viele Weinreben seien aber in einem guten Zustand.

Lesezeit: 3 Minuten

Das Wasser weicht langsam und viele Schäden werden erst jetzt richtig sichtbar. Neben den landwirtschaftlichen Betrieben sind im Weinanbaugebiet der Ahr auch viele Weingüter und Winzergenossenschaften gravierend durch das Hochwasser getroffen worden. Einige kleinere Winzerdörfer sind immer noch ganz abgeschnitten. Häuser, Betriebe und Weinberge sind teilweise schwerbeschädigt oder Fässer, Tanks und Technik aus dem Keller einfach weggespült worden. „Trinkwasser, Strom und Internet sind immer noch Fehlanzeige“, berichtet uns Dr. Knut Schubert, Geschäftsführer beim Weinbauverband Ahr. „Die Aufräumarbeiten laufen gut. Die Unterstützung von Landwirten und Winzern aus anderen Regionen ist wirklich großartig.“

Von den 65 Weingütern im Vollerwerb seien fast alle Betriebe von der Flut getroffen worden. „Derzeit sind über 95 % der Weingüter nicht handlungsfähig“, schätzt Schubert.

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Rund 50 Mio. € Schaden durch nicht verkauften Wein

Die Ernte aus 2020 ist so gut wie noch nicht angefasst worden. Auch aus den Jahren davor lagerte noch eine große Menge an Wein in den Gütern. Das Weinanbaugebiet Ahr umfasse 560 ha, auf deren Flächen zu 85 % Rotweine angebaut wird. Das Gebiet ernte im Jahr rund 4 Mio. Liter Wein. Allein durch den vernichteten Wein, der in den zerstörten Weingütern lagerte, sind laut Verband ein Schaden von mehr als 50 Mio. € entstanden.

Traubenlese 2021 muss gesichert werden

Die Weinberge sind zum Glück zum größten Teil verschont geblieben. Zerstört sind laut Verband zum Teil die unteren Lagen. Ein Großteil der Reben stehen noch und präsentieren sich aktuell recht gut.

Die Ernte 2021 ist noch nicht verloren!"

Durch den vielen Regen sei der Pilzdruck jedoch extrem hoch. Es musste schnell gehandelt werden. An der Ahr werde überwiegend mit dem Hubschrauber gespritzt. „Wir haben in den letzten Tagen organisiert, dass alle Weinberge eine Fungizidbehandlung durch den Hubschrauber bekommen“. Eine Überfluggehehmigung im Risikogebiet zu bekommen sei eine Herausforderung gewesen. Die Kosten für die erste Spritzung sei durch ein Hilfsfonds der Weinbauern finanziert worden.

Helfer fürs Entblättern gesucht!

Auch das Entblättern stünde in den nächsten Tagen an. Das Entblättern der Trauben ist eine qualitätssteigernde Maßnahme im Weinberg. Die Trauben werden nach dem Entfernen eines Teils der Blätter besser belüftet und trocknen nach Niederschlägen schneller. Daraus folgt, dass die Trauben weniger anfällig für Krankheiten sind. Dafür suchen die Winzer noch Unterstützung. Der Verband koordiniere die Hilfskräfte für die kommende Woche über eine feste Anlaufstelle. Interessierte können sich bei Christian Althammer (c.althammer@events-ahrtal.de) melden. Es sei auch möglich Laien anzulernen.

Weinbaugebiet auf Spenden angewiesen

Der Weinbaupräsident Hubert Pauly vermutet, dass viele der ansässigen Winzer keine Elementarschadensversicherung haben. „Für viele kleinere Betriebe ist das auch gar nicht leistbar. Einige Weingüter stehen jetzt vor dem nichts!“, bedauert der Geschäftsführer des Weinbauverbandes Schubert. Daher seien die Winzer dringend auf Spenden angewiesen.

Den betroffenen Winzerfamilien kann über eine Spende an den Bäuerlichen Hilfsfonds des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau geholfen werden. „Hier ist sichergestellt, dass die Spende insbesondere den Winzern an der Ahr zugutekommt.“ Spendenquittung sind möglich.

Spendenkonto des Bäuerlichen Hilfsfonds | Stichwort "Starkregenkatastrophe" |IBAN-Nummer DE46 5776 1591 0124 0807 01 |Volksbank RheinAhrEifel

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