Das kasachische Landwirtschaftsministerium geht schärfer gegen die Nichtnutzung beziehungsweise nachlässige Verwendung landwirtschaftlicher Flächen vor. Medienberichten zufolge erhöhte das Agrarressort die Geldstrafe für Ackerbrachen um das 20-Fache, und zwar umgerechnet auf bis zu 540 Euro/ha. Außerdem wurde die Rückgabefrist für solche Grundstücke von derzeit zwei auf ein Jahr verkürzt.

Das Ministerium erklärte die Notwendigkeit dieser Verschärfungen damit, dass es für Landwirte, die wirklich arbeiten wollten, derzeit schwierig sei, Ackerland zu erhalten. Es gebe viele Grundstücke, die im Besitz von jemandem seien, der aber das Land nicht für landwirtschaftliche Zwecke nutze.

Laut Angaben des stellvertretenden Landwirtschaftsministers Rustem Kurmanow zeigten Satellitenbilder im Jahr 2019 fast 290 000 ha ungenutztes Ackerland in der Region Akmola und etwa 285.000 ha in Nordkasachstan. Darüber hinaus seien in beiden Regionen noch nicht erfasste oder illegal in Besitz genommene Landflächen im Umfang von 133.000 ha und 89.000 ha erkannt worden. Eine ähnliche Überprüfung in anderen Regionen des Landes kündigte Kurmanow für 2021 an.

Es gebe auch ein Problem mit Weiden, auf denen nicht genügend Rinder grasten, monierte der Vizeagrarminister. Nachlässige Pächter hätten deshalb seit Jahresanfang insgesamt schon etwa 1,8 Mio ha Weideland an den Staat zurückgeben müssen. Im Jahr 2019 habe sich die betreffende Rückgabefläche auf 1,2 Mio ha belaufen, bei einer Weidefläche von landesweit insgesamt rund 75 Mio ha.