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Foodwatch

Mitmach-Plattform gegen Intransparenz der Lebensmittelkontrollen gestartet

Weil die Lebensmittelbehörden meist nur widerwillig Infos zu Kontrollen mitteilen, gibt es eine Abfrageseite von Verbraucherschützern im Internet. Man kann dort auch anhand der Verpackung suchen.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Verbraucherorganisation foodwatch und die Transparenz-Initiative FragDenStaat haben eine Online-Plattform für mehr Transparenz in der Fleischbranche gestartet. Auf "Topf Secret - Mission Fleisch" können Bürger erstmals die Ergebnisse der amtlichen Lebensmittelkontrollen in allen Fleisch- und Wurstbetrieben Deutschlands abfragen - vom Metzger nebenan bis zu Betrieben der großen Fleischkonzerne.

Bisher machen die Behörden nur in Ausnahmefällen öffentlich, wie es um die Sauberkeit der Fleischbetriebe bestellt ist. Dabei kann mangelnde Hygiene fatale Folgen für die Gesundheit von Verbrauchern haben, betont Foodwatch und erinnert an den Listerien-Ausbruch beim Wursthersteller Wilke.

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"Mit 'Mission Fleisch' wollen wir Licht ins Dunkel der Fleisch- und Wurstbetriebe bringen", erklärte Arne Semsrott von FragDenStaat. "Immer wieder kommt es zu Hygiene-Skandalen, doch die Ergebnisse der amtlichen Kontrollen bleiben in der Regel geheim. Mit unserer Plattform können Bürger die Kontrollergebnisse gezielt abfragen und die Fleischbranche so transparent wie möglich machen."

So funktioniert es

Seit 2019 gibt es auf der Plattform "Topf Secret" die Möglichkeit, die Ergebnisse von amtlichen Lebensmittelkontrollen in Restaurants, Bäckereien und anderen Lebensmittelunternehmen abzufragen. Doch Fleischbetriebe waren bisher nur sehr unvollständig auf der Plattform abgebildet. Bei "Mission Fleisch" können Nutzer jetzt anhand der Betriebsnummer, die sich auf jedem verpackten Fleischprodukt findet, eine Anfrage zu dem konkreten Herstellungsbetrieb stellen. Wer keine Fleisch- oder Wurstverpackung zur Hand hat, kann alternativ per Klick auf einer Straßenkarte jeden beliebigen Fleischbetrieb aussuchen.

Über einen Filter ist es zudem möglich, die Betriebe von großen Fleischkonzernen wie Tönnies, Westfleisch oder Wiesenhof zu finden. Die Plattform erkennt automatisch, welche Behörde für welchen Betrieb zuständig ist und übermittelt den Antrag direkt dorthin. Verbraucher erhalten die Kontrollergebnisse allerdings erst nach mehreren Wochen. Im Anschluss können sie die Ergebnisse auf der Plattform hochladen.

Behörden zur Auskunft verpflichtet

Die gesetzliche Grundlage ist das Verbraucherinformationsgesetz (VIG), die Behörden sind zur Auskunft verpflichtet. foodwatch und FragDenStaat fordern die konsequente Veröffentlichung aller Kontrollergebnisse von Lebensmittelbetrieben. "Erfahrungen aus Dänemark, Wales oder auch Norwegen zeigen: Transparenz über die Ergebnisse der Kontrollen führt zu weniger Beanstandungen und verbesserter Hygiene. Seit Jahren streiten Bund und Länder darüber, ob und wie mehr Transparenz geschaffen werden kann - ohne Ergebnis. Das spielt den Ekel-Betrieben in die Hände und schadet den sauber arbeitenden Qualitätsunternehmen", erklärte Rauna Bindewald von foodwatch.

Nachbarn zeigen, dass es geht

Vorbild ist zum Beispiel das Nachbarland Dänemark: Dort erfahren Verbraucher im Internet und direkt an der Ladentür sowie in einer Online-Datenbank anhand von Smiley-Symbolen, wie es um die Sauberkeit in den Betrieben bestellt ist. Nach Einführung des Transparenz-Systems hat sich die Quote der Beanstandungen halbiert, von 30 auf rund 15 %. Auch in Wales oder Norwegen konnten die Beanstandungsquoten nach Einführung vergleichbarer Transparenzsysteme deutlich verringert werden.

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