Zeitgleich zum Start des weltweiten „Veganuary“, der Verbraucherinnen und Verbraucher zu einer rein pflanzliche Ernährung ermutigen soll, ging ein Edeka-Markt in Hennigsdorf, Brandenburg, eine ungewöhnlichen Schritt in die entgegengesetzte Richtung und sorgte damit für Gesprächsstoff in den sozialen Netzwerken. Der Supermarkt platzierte inmitten von Wurstkonserven den vierbeinigen „Anton“ – ein ausgestopftes Rind.
Angefangen mit einem Foto von „Anton“ auf Instagram, untertitelt mit Wörtern wie „Geschmacklosigkeit“ und „#pietätlos“, ging die Debatte über zum Nachrichtendienst Twitter. Dort meldete der Nutzer „der_veganer“ zu Wort: „Und wenn man glaubt, man habe schon alles an Geschmacklosigkeit in Sachen Tierausbeutung gesehen, kommt der #Edeka Hennigsdorf und platziert den ausgestopften Körper eines Opfers der Tierausbeutungsindustrie mitten zwischen Leberwurstgläser.“
Und wenn man glaubt, man habe schon alles an Geschmacklosigkeit in Sachen Tierausbeutung gesehen, kommt der #Edeka Henningsdorf und platziert den ausgestopften Körper eines Opfers der Tierausbeutungsindustrie mitten zwischen Leberwurstgläser.
— Max Möhrike Ⓥ (@der_veganer) January 3, 2023
Un-fass-bar.#GoVegan pic.twitter.com/1e0t0Hhy3S
„Ausstellungsstück“ als Werbemittel für Regionalität
Gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) sagte eine Edeka-Sprecherin, es habe sich bei dem Rind „um ein Ausstellungsstück eines regionalen Betriebes mit freilaufenden Rindern gehandelt, mit dem auf die Produkte des Lieferanten aufmerksam gemacht werden sollte.“ Zwar wäre dies von den Kunden nicht negativ aufgefasst worden, dennoch habe der Betrieb das Tier bereits wieder abgeholt.
Auch die Tierrechtsorganisation Peta beteiligte sich an der Debatte. Laut Aussagen von Ernährungsreferentin Bettina Eick gegenüber der dpa hieß es, es sei „absolut zynisch, die Leiche eines fühlenden Lebewesens zu präparieren und sie als vermeintliche Dekoration zwischen tierischen Produkten wie Leberwurst aufzustellen“. Wichtig sei ihr, wenn überhaupt, den gesamten Schlachtungsprozess darzustellen.
Neben der Empörung auch Zuspruch über Twitter
Auf Twitter erfuhr die Aktion geteilte Reaktionen. Neben den o.g. negativen Antworten, sahen viele Unser dies als Aufklärung über die Herkunft der Produkte. So hieß es in den Tweets unter anderem „(…) hilfreich um zu erkennen, dass Fleischprodukte nicht in der Kühltruhe wachsen.“, „Perfekt. Jeder sollte wissen, woher seine Produkte kommen“ oder „(…) Es geht darum, dass viele Fleisch essen wollen, aber nicht das Tier dazu sehen wollen. Ich find die Aktion super. Regt hoffentlich einige zum Nachdenken und Umdenken an. (…)“.