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Hessen

Vorwurf: Bauern würden Feldwege wegpflügen

Naturschützer im Raum Gießen empören sich, dass Landwirte grüne Feldgrenzen und Feldwege umpflügen und Äcker zusammenlegen. Auch das Mulchen von Wegen ist ihnen ein Dorn im Auge.

Lesezeit: 3 Minuten

In ganz Deutschland würden seit Jahren Feldwege verschwinden, weil sie illegal zu landwirtschaftlichen Flächen umfunktioniert werden. Einige Landwirte würden mehrere nebeneinander liegende Felder zu einem großen machen, empörte sich ein Umweltschützer im Hessischen Rundfunk.

Er zeigte Beispiele aus dem Raum Gießen, wo laut Karte Feldwege existieren müssten, die in der Realität aber nicht mehr da sind. Der Arbeitskreis Feldwege des Landkreises Gießen kritisiert zusammen mit dem NABU auch, dass manche Wege zwar noch existierten, ökologisch aber nutzlos seien, wie z.B. ein grüner Fahrstreifen zwischen zwei Feldern. Es werde alles gemäht, gemulcht, sauber gehalten als wäre man in einem schönen Stadtpark oder auf einem Golfplatz, empören sich die Umweltschützer. Aber das sei nicht die Funktion einer Feldflur, wo sich Tiere aufhalten könnten. Sie betonen, dass Rebhühner und Hasen auf unbefestigten Feldwegen und Grünstreifen leben. Zudem seien sie wichtig für Insekten.

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Laut HR gehören die Wege in der Regel den Kommunen, wo das Thema bekannt sei. Die Gemeinden Hungen und Buseck (Gießen) würden nun dagegen ganz gezielt vorgehen, erfuhr der Sender. Laut Feldwegesatzung sind Bußgelder bis zu 1.000 € möglich. Wenn es trotzdem immer wieder vorkomme, könne einem Pächter auch fristlos gekündigt werden, sagte ein Bürgermeister. Vorgekommen sei das aber in der Praxis noch nie. Im Amt wisse man aber, dass hier sehr unterschiedliche Interessen aufeinander treffen: die der Landwirte und die der Naturschützer. Man versuche, die Gruppen an einen Tisch zu bringen und setze auf Aufklärung. Manchmal sei es auch einfach Unwissenheit, wenn zu viel weggemäht wird und dadurch Strukturen zerstört werden.

Auch gebe es Landwirte, die ganz offiziell die Zusammenlegung von Feldern beantragen, erklärte ein anderer Bürgermeister dem Rundfunk. Früher habe man das mit Ausgleichmaßnahmen an anderer Stelle genehmigt - zum Beipiel Blühstreifen am Feldrand. Inzwischen werde auch das nicht mehr genehmigt.

Bauernverband wirbt für Verständnis

Auch im hessischen Bauernverband sind die Feldwege immer wieder Thema. Nach Auskunft von Generalsekretär Peter Voss-Fels lehnt der Bauernverband dieses Verhalten klar ab. Man kläre die Landwirte darüber auf, dass sie sich an die Grenzen ihrer eigenen oder gepachteten Grundstücke zu halten und den Naturschutz zu achten haben. Voss-Fels spricht auch von Einzelfällen und "schwarzen Schafen" wie es sie überall gebe.

Voss-Fels wirbt aber auch für Verständnis für die Interessen der Landwirte: "Wir haben in Hessen eine sehr klein parzellierte Agrarlandschaft, die in der Geschichte so entstanden ist." Die Zeiten hätten sich nun geändert. Die Bauern bräuchten größere Felder, um effektiver arbeiten zu können. Die Landmaschinen seien heutzutage viel größer als früher, häufiges Wenden koste Zeit und Geld. Auch das sei wegen des höheren Kraftstoffverbrauchs schlecht für die Umwelt.

Der Bauernverband plädiert deshalb dafür, dass Landwirte mit Genehmigung mehrere Felder zusammenlegen dürfen. Es gebe inzwischen viele positive Beispiele für Ausgleichmaßnahmen im Sinne des Arten- und Naturschutzes.

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