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Düngung

Naturdünger aus Gülle und Laub

Aus Gülle und Laub wollen Forscher einen Dünger für die Landwirtschaft etablieren, der geruchfrei sein soll, den Nitrateintrag im Grundwasser senken und den Humusaufbau steigern soll.

Lesezeit: 3 Minuten

Aus Resten ein Produkt schaffen, klappt nicht nur in der Küche, sondern auch in der Landwirtschaft. Im Rahmen eines Forschungsprojekts an der Hochschule Osnabrück entsteht aus Gülle und Laub ein Recycling-Dünger. Die Idee: Zerkleinertes Laub wird getrocknet und mit Gülle vermengt. Bei der Anwendung dieses Düngers in Landwirtschaft und Gartenbau soll deutlich weniger Nitrat in das Grundwasser ausgetragen und die Bodenbeschaffenheit verbessert werden.

Mit der Nutzung von Laub und Gülle wolle man eine nachhaltige Möglichkeit schaffen, insbesondere in Regionen mit intensiver Tierhaltung Gülle zu entsorgen und zugleich kommunale Abfallwirtschaftsgesellschaften zu entlasten, indem Laub der Weiterverwendung zugeführt wird. Das Gülle-Laub-Gemisch werde unter der Leitung von Michael Huster von der A+M Unternehmensberatung GbR in Bassum im Rahmen des Projektes „Gülle-2-Laub“ weiterentwickelt, das vom Bundesforschungsministerium bis März 2024 mit insgesamt 640.000 € gefördert werde.

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Geruchsneutraler Dünger

Geplant sei der Bau einer Pilotanlage zur Herstellung des organischen Düngers aus Gülle und Laub. „Primär wollen wir im kleinen Maßstab einen möglichst optimalen Prozess entwickeln, der wirtschaftlich ist und die großen Vorteile dieser beiden Zuschlagstoffe in den Vordergrund stellt“, so Michael Huster. Hauptanliegen ist jedoch, den Nitrateintrag ins Grundwasser zu reduzieren. Zum Einsatz komme derzeit vorwiegend Gülle aus der Schweinehaltung. Doch das sei variabel, sagt Huster. Auch Hühner- und Rindergülle sowie Gärsubstrate aus Biogasanlagen seien dafür geeignet.

Hauptanliegen ist jedoch, den Nitrateintrag ins Grundwasser zu reduzieren.

Um diesen Düngeeffekt zu erreichen, müsse das Laub zunächst getrocknet und zerkleinert werden, bevor es mit der Gülle vermischt werde. „Die spezielle mechanische Aufbereitung des Laubes führte dazu, dass sich die Kapillaren des Blattes öffneten und Flüssigkeit aufnehmen konnten“. Innerhalb weniger Minuten, so Huster, habe sich eine erhebliche Geruchsreduzierung eingestellt. Im Ergebnis entstehe ein organischer Dünger, der an Blumenerde erinnere und ähnlich rieche. „Es ist ein feuchtes Produkt, das sich mit dem Miststreuer einfach auf dem Feld ausbringen lässt“, so Huster.

Vorteile aufzeigen

Neben wirtschaftlicher Vorteile durch die Verwertung von Reststoffen solle der Dünger weitere Ziele erfüllen. Im Projekt wolle man nachweisen, dass mit Laub der Humusaufbau auf den Flächen gesteigert und die Nährstoff- und Wasserverfügbarkeit für die Pflanze verbessert werden können. Zudem sei der Ammoniakverlust in die Atmosphäre geringer. Laub könne das Sechs- bis Achtfache des Eigengewichts an Wasser aufnehmen– was in der trockenen Jahreszeit laut Huster von Vorteil sei.

Erste Feldversuche mit dem Gülle-Laub-Gemisch wurden bereits durchgeführt. Auf den Flächen mit dem Dünger sei ein Mehrertrag von 6 % beim Getreide erzielt worden, heißt es. Auch die Qualität des Korns sei besser: Hier sei der Proteingehalt 10 % höher, was deutlich für die Nährstoffverfügbarkeit bei der Ährenbildung spreche. Inwieweit der Dünger praxistauglich sei, solle das Projekt im weiteren Verlauf zeigen.

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