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Zwischenfruchtanbau

Multitalent: Wie Nutzhanf Stickstoff- und Methanemissionen verringern soll

Weniger Nitrat, weniger Methan, weniger CO2: Kann der Anbau von Nutzhanf die Nachhaltigkeit der Landwirtschaft steigern? Dieser Frage widmet sich ein neues Forschungsprojekt.

Lesezeit: 3 Minuten

Für eine nachhaltige Landwirtschaft spielt die Vermeidung von Emissionen eine wichtige Rolle. Der Anbau von Nutzhanfkönnte helfen, den Ausstoß von Stickstoff-, Methan- und CO2-Emissionen zu verringern. Daran glaubt ein Team aus Wissenschaftlern des Forschungsinstituts für Nutztierbiologie Dummerstorf (FBN) und der Hochschule Neubrandenburg. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler berichteten jetzt über ihr neues Forschungsprojekt „ZwiHanf“. Dabei untersuchen sie gemeinsam mit dem Dienstleistungsunternehmen FPS Anklam GmbH und der Hanffarm Co. KG, wie der Anbau von Nutzhanf als Zwischenfrucht zur Verringerung der Nitratkonzentration im Boden führen und wie die Fütterung von Hanfblättern den Sojaanteil in der Ration von Milchkühen ersetzen kann. Das Forschungsprojekt unter Federführung des FBN wird mit rund 300.000 Euro gefördert.

Hanf – ein Universalgenie

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In den vergangenen Jahren erfährt der Hanfanbau eine Renaissance. Neue Sorten enthalten nach Angaben der Wissenschaftler nur noch Spuren des Rauschmittels THC. Die Pflanzen stellen geringe Anforderungen an die Düngung, benötigen wenig Wasser und kommen ohne den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln aus. Sie seien bestens für die Herausforderungen immer strenger werdender gesetzlicher Auflagen an den Pflanzenschutz und des Klimawandels gewappnet, so die Wissenschaftler.

Die Pflanzen können bis zu drei Meter tief wurzeln." Landwirt Rafael Dulon

„Die Pflanzen können bis zu drei Meter tief wurzeln“, erläuterte auch Landwirt Rafael Dulon von der Hanffarm im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte. „Durch sein schnelles Wachstum nimmt er sehr viel Stickstoff aus dem Boden auf.“ Es sei jedoch noch nicht ergründet, wie groß die Nitrataufnahme in den jeweiligen Bodenschichten ist. „Um dies herauszufinden, wird in den kommenden zwei Jahren die Stickstoffaufnahme der Hanfpflanzen mittels Hyperspektralmessungen und Biomasse-Erhebungen erfasst sowie auf konventionell als auch biologisch bewirtschafteten Flächen Bodenproben in unterschiedlichen Tiefen genommen“, erklärte Prof. Eike Stefan Dobers, Hochschule Neubrandenburg.

Die Pflanzen- und Bodenproben werden anschließend in einem Labor der FPS Anklam GmbH im Landkreis Vorpommern Greifswald analysiert. „Unser Dienstleistungsunternehmen ist auf Untersuchungen und Entwicklungen neuer Methoden im Bereich Umweltwissenschaften spezialisiert“, sagte die Geschäftsführerin Prof. Beatrice Großjohann. In Vorbereitung des Projektes konnte das Team nach eigenen Angaben auch eine Methode zum Nachweis von THC aus Hanf etablieren. „Für die Verwendung von Hanf als Futtermittel gelten strenge Regeln, nach denen ein THC-Gehalt von 0,2 % nicht überschritten werden darf.“

Mehr Eiweiß als Klee oder Luzerne

Am Forschungsinstitut für Nutztierbiologie (FBN) untersuchen Wissenschaftler vom Institut für Ernährungsphysiologie „Oskar Keller“ indes die Eignung von THC-freien Hanfblättern als Sojaersatz zur Fütterung von Milchkühen. „Zwar ist Sojaextraktionsschrot mit über 50 % sehr eiweißreich, mit bis zu 23 % besitzen Hanfblätter aber mehr Eiweiß als beispielsweise einheimische Hülsenfruchtpflanzen wie Klee oder Luzerne. Zudem kann der Fettgehalt der Hanfblätter bis zu 20 % betragen. Damit enthalten Hanfblätter sehr viele wertvolle Nährstoffe“, betonte Projektleiter PD Dr. Björn Kuhla vom FBN. Allerdings sei noch unklar, wie verdaulich das Eiweiß und das Fett der Hanfblätter sind oder ob andere Inhaltsstoffe die Verdauung oder sogar die Methanproduktion der Tiere negativ beeinflussen. Diese Erkenntnislücke soll im neuen Forschungsprojekt geschlossen werden. Zu ersten Ergebnissen wird es im kommenden Jahr Informationsveranstaltungen für Landwirte geben.

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