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Neue Agrarsysteme

Vertical Farming: Schweizer Agrargenossenschaft investiert in Pilotfarm

Die Schweizer Agrargenossenschaft Fenaco steht mit ihrer Pilotanlage für Vertical Farming in den Startlöchern. Das Pilotprojekt soll zeigen, ob der vertikale Anbau für Landwirte eine Option ist.

Lesezeit: 3 Minuten

Zehnmal mehr Ertrag als im Freiland, 90% weniger Wasserverbrauch, kaum Einsatz von Pflanzenschutz- und Düngemitteln: Das sind zumindest in der Theorie die Argumente, die die Befürworter des Vertical Farming-Systems vorbringen. Doch hält die Theorie, was sie verspricht? Wie praxistauglich das System ist und ob sich der Betrieb einer Anlage für Landwirte eignet, wird nun in der Schweiz erprobt.

Das Start-up Yasai und die Fenaco nahmen Ende 2021 eine Vertical-Farming-Pilotanlage in der Nähe von Zürich (Schweiz) in Betrieb, die nun die erste Ernte abwirft. Angebaut wird dort derzeit ausschließlich Basilikum, der in rund 80 Supermarktfilialen in der Schweiz erhältlich ist. „Geplant ist die Erweiterung des Sortiments um Minze und Koriander sowie Blattgemüse und Beeren. Entsprechende Tests laufen schon“, so Daniel Schwab, Category Manager Gemüse bei Fenaco und Projektmanager Vertical Farming. Bisher sind einige solcher Projekte gescheitert. Das soll sich nun ändern.

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Option für die Landwirtschaft?

Fenaco engagiert sich nach eigenen Angaben im Sinne ihres Genossenschaftszwecks, die Schweizer Landwirte bei der wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Unternehmen zu unterstützen. „Dazu gehört auch die Prüfung und Erschließung von neuen Geschäftsfeldern“, sagt Daniel Schwab. „Wir betrachten unsere Investition als Vorleistung und Entscheidungsgrundlage für unsere Mitglieder, die Schweizer Bauern.“

Wir betrachten unsere Investition als Vorleistung und Entscheidungsgrundlage für unsere Mitglieder, die Schweizer Bauern.
Daniel Schwab

Entsprechend sollen im Rahmen des Projekts verschiedene Fragen beantwortet werden: Welche Investitionen sind nötig? Welche gesetzlichen Vorgaben müssen erfüllt sein? Wie rentabel ist die Produktion? Treten die erwarteten positiven Effekte in Bezug auf die Nachhaltigkeit tatsächlich ein? Stoßen die Produkte bei den Konsumenten auf Akzeptanz? Wie groß ist die Nachfrage?

In den kommenden Jahren soll die Technologie dann auf landwirtschaftlichen Betrieben eingesetzt werden. Einsatzmöglichkeiten seien Gegenden mit wenig Trinkwasser oder landwirtschaftlichen Flächen, aber auch leerstehende Industriehallen in der Schweiz. „Der Schlüssel zu einem rentablen Betrieb liegt bei der Skalierung und Automatisierung der Prozesse“, so Daniel Schwab. „Es braucht aber noch eine Validierung der Pilotfarm und des Marktpotenzials“, fügt er hinzu.

Vielversprechend, aber noch nicht ausgereift

Die vertikale Farm ermöglicht einen regionalen Anbau an 365 Tagen im Jahr. „Offene Fragen haben wir allerdings noch in Bezug auf denEnergieverbrauchvon Vertical Farming und die Erweiterung der Produktepalette“, so Projektmanager Daniel Schwab. Und natürlich sei die Marktakzeptanz für die neuen Produkte entscheidend für den Erfolg der neuen Anbauform. Ob die Konsumenten zugreifen, sollen die Verkäufe in den Supermärkten zeigen.

Bezüglich der Standorte für Vertical Farming-Anlagen sieht Fenaco gewisse Herausforderungen bei der Umsetzung in der Landwirtschaftszone: „Eine Gebäudehöhe von fünf Metern und mehr ist entscheidend bezüglich der Rentabilität einer Vertical-Farming-Anlage.“

So funktioniert das System

Das Konzept von Vertical Farming ist grundsätzlich einfach: Lebensmittel in der Höhe übereinander anbauen anstatt nur in der Breite und damit auf weniger Fläche viel mehr Ertrag erzielen. Die Idee ist nicht neu. So wurde bei der Wiener Gartenschau bereits 1964 ein 41 Meter hohes Gewächshaus vorgestellt. In diesem wanderte das Gemüse in einem Fließbandsystem durch die kontrollierte Atmosphäre im Gewächshaus von oben nach unten, um allen Pflanzen zu genug Licht zu verhelfen, und auch die Bewässerung war bereits automatisiert. Die meisten vertikalen Farmen werden heute mit hydroponischen Systemen betrieben, bei denen die Pflanzen in einer Nährlösung statt in der Erde wachsen. Angebaut werden bisher vor allem Kräuter, Salat und zum Teil Gemüse.

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