Rund zwei Stunden hat Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt gestern Abend im Milch-Strukturgespräch mit Branchenvertretern diskutiert. Vorrangig ging es um die aktuelle Marktlage, den Sachstandsbericht des Bundeskartellamstes und eine Branchenorganisation Milch. Erstmals mit dabei waren u.a. BDM und AbL.
Rund zwei Stunden hat Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt gestern Abend im Milch-Strukturgespräch mit Branchenvertretern diskutiert. Vorrangig ging es um die aktuelle Marktlage, den Sachstandsbericht des Bundeskartellamstes und eine Branchenorganisation Milch. Erstmals mit dabei waren unter anderem BDM und AbL.
Der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft hatte am Montagabend Vertreter von Branchenverbänden und Molkereien zu einem weiteren Milch-Strukturgespräch eingeladen. Gegenüber top agrar fassen Teilnehmer das Gespräch so zusammen:
Markt: Unsicherheit herrschte, ob sich der Milchmarkt bereits wirklich nachhaltig erholt hat. Lob gab es für die EU-Kommission, dass sie die Auslagerung der Interventionsbestände behutsam angeht. Minister Schmidt ließ die Hilfsmaßnahmen des vergangenen Jahres noch einmal Revue passieren und verdeutlichte, dass die Hilfsgelder nicht zwangsläufig wiederholbar seien. Zuspruch zu den Prämien für eine gleichbleibende bzw. niedrigere Milchproduktion gab es vom BDM, andere Verbände waren skeptisch. Einig waren sich alle, dass es gut war, Geld auf die Höfe zu bringen.
Kartellamt: Für Minister Schmidt war der Sachstandsbericht des Kartellamstes eine logische Ergänzung zur Sektoruntersuchung Milch. Jetzt sei die Branche gefordert. Ergebnisoffen wolle er sich auch die Ausnahmegenehmigung für Genossenschaften (§148 GMO) angucken. Und das BMEL will bis zur Sommerpause einen Branchen-Bericht erstellen. Im Mai soll es ein Gespräch der Milch-Branche mit dem Kartellamt geben.
Branchenorganisation: Die Gründung der Interessengemeinschaft Genossenschaftliche Milchwirtschaft begrüßt der Minister. Er empfiehlt aber nach wie vor eine anerkannte Branchenorganisation Milch.
In der offiziellen Stellungnahme erklärt Schmidt: „Positiv stimmt mich, dass die Unternehmen und Verbände zur Diskussion über Reformen am Milchmarkt bereit sind. Auch Anpassungen der Lieferbeziehungen zwischen Milcherzeugern und Molkereien sind kein Tabu mehr. Allerdings müssen Tempo und Umfang der Reformbereitschaft zunehmen, wenn wir vor der nächsten Krise zu anpassungsfähigen Marktstrukturen kommen wollen. Da das Preisrisiko in der Wertschöpfungskette nicht allein bei den Milcherzeugern liegen darf, ist für mich die Modernisierung der Lieferbeziehungen auch weiterhin das zentrale Thema. Der Sachstandsbericht des Bundeskartellamts ist eine gute Grundlage, um mit Erzeugern, Molkereien und dem Handel über notwendige Anpassungen zu beraten und zu einem fairen Interessensausgleich zu gelangen. Ich werde deshalb den Dialog mit der Wirtschaft fortsetzen und im Sommer die Beteiligten der Wertschöpfungskette zum 2. Milchgipfel in das BMEL einladen.“
Hintergrund: Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hatte auf dem 1. Milchgipfel am 30. Mai 2016 neben einem Hilfspaket für die betroffenen Bauern auch den Branchendialog Milch initiiert. Im Rahmen der Milchstrukturgespräche erörtert Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt seitdem in regelmäßigen Abständen mit Vertretern der Wertschöpfungskette Milch notwendige Strukturanpassungen im Milchmarkt. Teilnehmer des aktuellen Milchstrukturgespräches waren Vertreter vom:
Deutscher Bauernverband
Bundesverband Deutscher Milchviehhalter
Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft
Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft
Deutscher Raiffeisenverband
Milchindustrie-Verband
Bundesverband der Privaten Milchwirtschaft
Deutsches Milchkontor
Hochwald Milch
ARLA Foods Deutschland
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Rund zwei Stunden hat Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt gestern Abend im Milch-Strukturgespräch mit Branchenvertretern diskutiert. Vorrangig ging es um die aktuelle Marktlage, den Sachstandsbericht des Bundeskartellamstes und eine Branchenorganisation Milch. Erstmals mit dabei waren unter anderem BDM und AbL.
Der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft hatte am Montagabend Vertreter von Branchenverbänden und Molkereien zu einem weiteren Milch-Strukturgespräch eingeladen. Gegenüber top agrar fassen Teilnehmer das Gespräch so zusammen:
Markt: Unsicherheit herrschte, ob sich der Milchmarkt bereits wirklich nachhaltig erholt hat. Lob gab es für die EU-Kommission, dass sie die Auslagerung der Interventionsbestände behutsam angeht. Minister Schmidt ließ die Hilfsmaßnahmen des vergangenen Jahres noch einmal Revue passieren und verdeutlichte, dass die Hilfsgelder nicht zwangsläufig wiederholbar seien. Zuspruch zu den Prämien für eine gleichbleibende bzw. niedrigere Milchproduktion gab es vom BDM, andere Verbände waren skeptisch. Einig waren sich alle, dass es gut war, Geld auf die Höfe zu bringen.
Kartellamt: Für Minister Schmidt war der Sachstandsbericht des Kartellamstes eine logische Ergänzung zur Sektoruntersuchung Milch. Jetzt sei die Branche gefordert. Ergebnisoffen wolle er sich auch die Ausnahmegenehmigung für Genossenschaften (§148 GMO) angucken. Und das BMEL will bis zur Sommerpause einen Branchen-Bericht erstellen. Im Mai soll es ein Gespräch der Milch-Branche mit dem Kartellamt geben.
Branchenorganisation: Die Gründung der Interessengemeinschaft Genossenschaftliche Milchwirtschaft begrüßt der Minister. Er empfiehlt aber nach wie vor eine anerkannte Branchenorganisation Milch.
In der offiziellen Stellungnahme erklärt Schmidt: „Positiv stimmt mich, dass die Unternehmen und Verbände zur Diskussion über Reformen am Milchmarkt bereit sind. Auch Anpassungen der Lieferbeziehungen zwischen Milcherzeugern und Molkereien sind kein Tabu mehr. Allerdings müssen Tempo und Umfang der Reformbereitschaft zunehmen, wenn wir vor der nächsten Krise zu anpassungsfähigen Marktstrukturen kommen wollen. Da das Preisrisiko in der Wertschöpfungskette nicht allein bei den Milcherzeugern liegen darf, ist für mich die Modernisierung der Lieferbeziehungen auch weiterhin das zentrale Thema. Der Sachstandsbericht des Bundeskartellamts ist eine gute Grundlage, um mit Erzeugern, Molkereien und dem Handel über notwendige Anpassungen zu beraten und zu einem fairen Interessensausgleich zu gelangen. Ich werde deshalb den Dialog mit der Wirtschaft fortsetzen und im Sommer die Beteiligten der Wertschöpfungskette zum 2. Milchgipfel in das BMEL einladen.“
Hintergrund: Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hatte auf dem 1. Milchgipfel am 30. Mai 2016 neben einem Hilfspaket für die betroffenen Bauern auch den Branchendialog Milch initiiert. Im Rahmen der Milchstrukturgespräche erörtert Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt seitdem in regelmäßigen Abständen mit Vertretern der Wertschöpfungskette Milch notwendige Strukturanpassungen im Milchmarkt. Teilnehmer des aktuellen Milchstrukturgespräches waren Vertreter vom: