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7 goldene Tipps: So gelingt hochwertige Grassilage

Gutes Grundfutter ist die Basis für den Erfolg im Stall und auf dem Konto. Doch worauf kommt es bei der Ernte wirklich an? Und was ist beim Silomanagement zu beachten?

Lesezeit: 4 Minuten

Unser Experte: Karsten Bommelmann, Arbeitsgemeinschaft Futtersaaten, Futterbau & Futterkonservie­rung (AG Fuko), Isernhagen (Niedersachsen)

Auf den Feldern wachsen die Grasbestände fleißig. Die Erntetermine für den ersten Schnitt rücken näher. Besonders jetzt, wo die Preise für Kraftfutter und Betriebsmittel extrem hoch sind, lohnt es sich umso mehr, qualitativ hochwertiges Grundfutter zu ernten.

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Für gute Silagen eignen sich vor allem zuckerreiche Gräserarten wie Weidelgräser als Hauptbestandteile in Grünlandnarben. Zucker ist der Ausgangsstoff für Milchsäurebakterien, die den späteren Gärverlauf fördern.

Schnittzeitpunkt

Doch zunächst stellt sich die Frage nach dem idealen Schnittzeitpunkt. Als Indikator dient dazu bei Grasaufwüchsen laut Karsten Bommelmann der Rohfasergehalt (XF). Im Laufe der Abreife steigt der Rohfaseranteil an, während Rohprotein- und Energiegehalte rückläufig sind. „Für die Milchvieh- und Rinderfütterung haben sich Zielwerte zwischen 21 und 23% XF in der Gesamttrockenmasse bewährt“, sagt er. Wenn die Hauptgräser ihre Ähren schieben, ist dieses Stadium erreicht.

Zudem bietet die Untersuchung von eigenen Aufwuchsproben im Labor gute Anhaltspunkte. Das ist vor allem für die Rohrschwingelbestände zu empfehlen, da sie sehr früh Rohfaser einlagern. Dominiert der Rohrschwingel im Bestand, sollte der Schnitt bereits bei dessen Rispenschwellen erfolgen, um niedrigen Futterwerten entgegenzuwirken.

Schnitthöhe

Besonders niedrige Schnitthöhen sorgen kaum für mehr Ertrag. Sie führen jedoch zu größeren Schmutzeinträgen im Futter und können den Wiederaustrieb der Gräser durch das Abtrennen der Vegetationskegel verzögern. Die Schnitthöhe ist daher individuell an den Bestand anzupassen. Bei weidelgrasbetontem Schnittgrünland hat sich eine Höhe von 7 bis 8 cm bewährt. Bei Zettern und Schwadern ist auf die Höhe der Zinkenführung zu achten, um Schmutzeinträge zu vermeiden. Beides sind keine Bodenbearbeitungsgeräte.

Anwelken

„Ziel ist es grundsätzlich, das Futter schnellstmöglich angewelkt und ins Silo transportiert zu bekommen. Das hält die Veratmungsverluste des Pflanzenmaterials gering“, so Bommelmann. Innerhalb von 24 Stunden sollte das geschnittene Gras zwischen 30 und 40% Trockensubstanz (TS) haben.

Der Einsatz von Mähaufbereitern kann diesen Prozess beschleunigen. Denn unerwünschte Buttersäurebakterien reagieren empfindlich auf den Feuchteentzug und werden dadurch gehemmt. Niedrige TS- bzw. Zuckergehalte und eine hohe Pufferkapazität fördern die Buttersäuregärung hingegen. Zu hohe TS-Gehalte wiederum verschlechtern die Verdichtbarkeit des Häckselmaterials. Ein ausgewogener TS-Gehalt ist daher wichtig für stabile Silagen.

Häcksellänge

Die Häcksellänge ist vom Trockenmassegehalt abhängig. „Sie ist ein Kompromiss zwischen den Anforderungen der Wiederkäuerfütterung und der Futterkonservierung“, sagt Bommelmann. „So lang wie möglich für die Tiere, so kurz wie nötig für eine sichere Verdichtbarkeit.“ Der Mittelweg zwischen diesen beiden Anforderungen bewegt sich laut dem Experten in der Praxis meistens zwischen 2 cm bei sehr trockenem und 5 cm bei feuchterem Ausgangsmaterial.

Verdichtung

Um das Siliergut ausreichend zu verdichten, müssen die Walzkapazitäten und die stündliche Siliergutanfuhr aufeinander abgestimmt sein. Eine Faustregel besagt, dass ein Viertel der stündlich angefahrenen Tonnage als Walzgewicht im Fahrsilo sein sollte. Nicht der Feldhäcksler, sondern die Walzschlepper geben das Tempo vor. Zielwerte für die Dichtlagerung liegen oberhalb von 200 kg TS/m³.

Zudecken

Nach den Erntearbeiten ist es wichtig, das Silo schnellstmöglich mit geeigneten Folien gasdicht abzudecken – auch, wenn es schon spätabends ist. „Manche Betriebe decken das Silo erst am nächsten Vormittag zu. Das ist mit Blick auf die Arbeitsbelastung nachvollziehbar.“

Er empfiehlt, die Ernte so zu planen, dass das Silo direkt nach dem Häckseln verschlossen werden kann. Denn zum einen können die Milchsäurebakterien erst effizient arbeiten und das Erntegut ansäuern, wenn kein Sauerstoff mehr im Silostock vorhanden ist. Zum anderen können sauerstoffliebende Hefen und Pilze das offene Silo zu ihrer massiven Vermehrung nutzen. Auch wenn es nicht direkt zu Nacherwärmungen führt, können sie langfristig die Qualität reduzieren.

Verschlusszeit

Für einen sicheren Siliervorgang empfiehlt Karsten Bommelmann eine Verschlusszeit des Silos von mindestens sechs bis acht Wochen. Wenn das Futter knapp wird, lässt sich eine solche Wartezeit auf vielen Betrieben nicht immer realisieren. In diesen Fällen rät der Experte zu kleineren, zusätzlichen Übergangssilos, um dem Großteil der Futtermenge die erforderliche Silierdauer zu ermöglichen.

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