"Ein `weiter so wie bisher` geht nicht! Es muss in Zukunft ein neues Milchmengen-Management durch die Molkereien geben, um marktgerecht zu produzieren, damit auch wir Milchbauern einen auskömmlichen Milchpreis erhalten." Das schreibt Rainer Tietböhl, Präsident des Bauernverbandes Mecklenburg-Vorpommern, in den aktuellen Verbandsnachrichten.
Er fordert ein komplettes Umdenken in den Molkereigenossenschaften und Erzeugergemeinschaften. Dazu schlägt der Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern einen Milchabnahmevertrag vor. Dieser enthält folgende Punkte:
- Es bedarf neuer Gedanken, um die produzierte Milchmenge am Markt mit rentablen Preisen für die Milchbauern zu verkaufen.
- Keine staatlichen Mengenregulierungen!
- Das Milchmengen-Management muss auf Molkereiebene erfolgen.
- Klare vertragliche Regelungen zur Mengen- und Preisgestaltung sowie zum Zeitraum (max. 1 Jahr Laufzeit) sind notwendig.
- Änderung der Satzung der Molkereigenossenschaft (MG):
- Die Milchabnahmeverpflichtung in der jetzigen Form muss aus der Satzung gestrichen werden.
- Nur die vom Lieferanten gemeldete und vertraglich bestätigte Menge, +10%, wird abgenommen.
- Lieferungen, die über 10% der vertraglich fixierten Abnahmemenge hinausgehen, bedürfen der Genehmigung der MG.
- Unterlieferungen müssen rechtzeitig bei der Molkerei angezeigt werden.
- Der Grundsatz der Andienungspflicht in der MG muss Bestand haben.
- Die Kündigungsfrist in der MG muss auf max. 6 Monate verkürzt werden.
- Leistungs- und Zusatzvergütungen der Geschäftsführungen der MG sollten sich z.B. am durchschnittlichen Milcherzeugerpreis in Deutschland orientieren.