Proteste
BDM: Mit Milchpyramide gegen Einlagerung
Der BDM setzt in Berlin mit einer Milchpyramide aus mehr als 300 Säcken Milchpulver ein Zeichen gegen die Private Lagerhaltung und für eine EU-weite Mengenreduzierung.
Gegen die aus Sicht des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter (BDM) unzureichenden Krisenmaßnahmen der EU-Kommission und der Bundesregierung protestierten gestern BDM Mitglieder zwischen Bundestag und Kanzleramt in Berlin. Ihre Forderung: Statt der Öffnung der Privaten Lagerhaltung und dem Vertrauen in die Selbstheilungskräfte der Märkte, könne nur eine zeitlich befristete und verbindliche EU-weite Reduzierung der Milchüberschüsse helfen. Für die Umsetzung fordert der BDM schnellstmöglich die juristischen Voraussetzungen zu schaffen, heißt es in einer Pressemitteilung des Verbands.
Auf den Schultern der Milchbauern
Seit dem 1. Mai hat die EU-Kommission die Private Lagerhaltung eröffnet und bezuschusst mit rund 80 Mio. € die Einlagerung von Magermilchpulver, Butter und Käse bei den Milchverarbeitern. BDM-Vorsitzender Stefan Mann ist überzeugt, dass die Milchbauern das finanzielle Risiko einer Milchmarktkrise allein zu tragen haben, heißt es in dem Schreiben. Das habe sich in allen vergangenen Marktkrisen gezeigt und sei auch vom Bundeskartellamt festgestellt und kritisiert worden.
Eine Einlagerung von Milch in größerem Umfang löst die Probleme nicht, sondern verlagert die Wertschöpfungsverluste weiter auch in die Zeit einer einsetzenden Markterholung. - Stefan Mann
Bei vielen Milchviehhaltern und Verbänden stoße der Vorschlag des freiwilligen Lieferverzichts auf breite Zustimmung. Aber Molkereien, Vertreter der Ernährungsindustrie und die Spitze des Bauernverbandes würden diese Maßnahme ablehnen.
Laut Mann ist ein europäisches Vorgehen notwendig, um den globalen Milchmarkt zu entlasten: "Jede Woche, die vergeht, ohne dass die EU-Milchmengen an die veränderte Nachfragesituation angepasst werden, kostet die Milchviehhalter Geld. Milchgeld, das schon jetzt nicht ausreicht, um alle Kosten zu decken."
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von Rudolf Rößle
Kommentar
stimmt so nicht. Molkereien sind interessiert an einer freiwilligen Reduzierung der Milchmenge. Nur gibt es keine Richtlinien wie dies auch umgesetzt werden kann. Langfristig ist die Rohstoffsicherheit und Qualität wichtig für sie. Für die Bauern ist es unbefriedigend, wenn auf der ... mehr anzeigen einen Seite solidarisch gebremst wird und auf der anderen Seite Lieferanten Vollgas geben trotz Marktdruck. Dort müssen die Molkereien eingreifen können und ihre Satzungen dementsprechend ändern. weniger anzeigen
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von Gerd Uken
Herr Rössle die
PLH hilft nur geringfügig und derMengendruck wird bleiben. Aber die Molkereien nehmen das Geld sicher gerne mit....die aktuelle Wirkung, der Spotmarktpreis ist um 4 Cent nach oben gegangen
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