Mit Milch lässt sich Geld verdienen, wenn die ökonomischen Reserven erschlossen werden. Wie das geht, erklärte Dr. Bernd Heidemann auf dem 20. Milchviehtag der Beratungsorganisation Koesling Anderson. Er stellte Ergebnisse aus dem „Milch Manager“ vor.
Mit Milch lässt sich Geld verdienen, wenn die ökonomischen Reserven erschlossen werden. Wie das geht, erklärte Dr. Bernd Heidemann auf dem 20. Milchviehtag der Beratungsorganisation Koesling Anderson. Er stellte Ergebnisse aus dem „Milch Manager“ vor. Mit dem Modul wertet das Unternehmen die ökonomischen und produktionstechnischen Kennzahlen von rund 120 Betrieben aus.
Der horizontale Vergleich zeige die großen Unterschiede zwischen den Betrieben, die alle in den neuen Bundesländern liegen. So erlösten die Betriebe in der Auswertung im Schnitt 1,8 Cent/kg Milch (ECM) im letzten Jahr. Die 25 % besten Betriebe (in Bezug auf die Rentabilität) kommen auf einen Gewinn von Jahr 6,9 Cent/kg Milch und die 10 % besten Betriebe schafften 8,2 Cent.
Um die Reserven von mindestens 5 Cent/kg erschließen zu können, sei es wichtig eine Vollkostenrechnung zu machen, sich mit anderen Betrieben zu vergleichen und die eigenen ökonomischen Ziele zu definieren. Die wichtigsten Parameter um Kosten einzusparen sind laut Heidemann: Futter, Personal, Rate der Zwangsabgänge und die Milchmenge (Kuhzahl bzw. Leistung pro Kuh). So würden noch immer zu wenige Betriebe ihre Herden nach Leistung gruppieren und Füttern. Das sorge für einen „Luxuskonsum“ bei den niederleistenden Tieren. Besonders bei teuren Kraftfutter-Komponenten sieht er einsparpotenzial: „Die effizientesten und gesündesten Rationen haben häufig die wenigsten Komponenten.“
Viele Betriebe hätten zudem Hemmungen den Kostenfaktor Personal anzupacken. Hier gebe es häufig noch Potenzial, z.B. in der Arbeitsorganisation oder Auslastung der Mitarbeiter. Rund 40 Stunden pro Kuh und Jahr sollte als Richtwert für den Arbeitszeitbedarf kalkulieren werden (ohne Lohnarbeiten, wie Besamung und Klauenpflege).
Eine höhere Leistung lasse sich vor allem über die Genetik erreichen. Neben der Vererberauswahl sei die Leistungsselektion der Herde mithilfe von genomischen Zuchtwerten effektiv. Effektive Kriterien für die Auswahl der Genetik seien überdurchschnittlicher Leistung, hohe Inhaltsstoffe und eine lange Nutzungsdauer.
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Mit Milch lässt sich Geld verdienen, wenn die ökonomischen Reserven erschlossen werden. Wie das geht, erklärte Dr. Bernd Heidemann auf dem 20. Milchviehtag der Beratungsorganisation Koesling Anderson. Er stellte Ergebnisse aus dem „Milch Manager“ vor. Mit dem Modul wertet das Unternehmen die ökonomischen und produktionstechnischen Kennzahlen von rund 120 Betrieben aus.
Der horizontale Vergleich zeige die großen Unterschiede zwischen den Betrieben, die alle in den neuen Bundesländern liegen. So erlösten die Betriebe in der Auswertung im Schnitt 1,8 Cent/kg Milch (ECM) im letzten Jahr. Die 25 % besten Betriebe (in Bezug auf die Rentabilität) kommen auf einen Gewinn von Jahr 6,9 Cent/kg Milch und die 10 % besten Betriebe schafften 8,2 Cent.
Um die Reserven von mindestens 5 Cent/kg erschließen zu können, sei es wichtig eine Vollkostenrechnung zu machen, sich mit anderen Betrieben zu vergleichen und die eigenen ökonomischen Ziele zu definieren. Die wichtigsten Parameter um Kosten einzusparen sind laut Heidemann: Futter, Personal, Rate der Zwangsabgänge und die Milchmenge (Kuhzahl bzw. Leistung pro Kuh). So würden noch immer zu wenige Betriebe ihre Herden nach Leistung gruppieren und Füttern. Das sorge für einen „Luxuskonsum“ bei den niederleistenden Tieren. Besonders bei teuren Kraftfutter-Komponenten sieht er einsparpotenzial: „Die effizientesten und gesündesten Rationen haben häufig die wenigsten Komponenten.“
Viele Betriebe hätten zudem Hemmungen den Kostenfaktor Personal anzupacken. Hier gebe es häufig noch Potenzial, z.B. in der Arbeitsorganisation oder Auslastung der Mitarbeiter. Rund 40 Stunden pro Kuh und Jahr sollte als Richtwert für den Arbeitszeitbedarf kalkulieren werden (ohne Lohnarbeiten, wie Besamung und Klauenpflege).
Eine höhere Leistung lasse sich vor allem über die Genetik erreichen. Neben der Vererberauswahl sei die Leistungsselektion der Herde mithilfe von genomischen Zuchtwerten effektiv. Effektive Kriterien für die Auswahl der Genetik seien überdurchschnittlicher Leistung, hohe Inhaltsstoffe und eine lange Nutzungsdauer.