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topplus Molkereichef im Interview

„Discounter-Preise kommen einer Nötigung nahe“

Klaus Rücker, Geschäftsführer der Privatmolkerei Rücker, spricht im Spiegel-Interview, darüber wer die Schuld an billigen Milchprodukten trägt und welche Lösungsansätze er sieht.

Lesezeit: 2 Minuten

In einem aktuellen Spiegel-Interview zeigt Klaus Rücker Verständnis für die jüngsten Bauernproteste und Blockaden der Aldi-Lager. Die Proteste hätten gezeigt, wie groß die existenziellen Sorgen der Bauern und wie hoch der Preisdruck sei.

Im top agrar-Interview hatte Aldi von einer „Nötigung“ gesprochen (top agrar berichtete). Auf die Frage des Spiegels, ob nicht eher die Bauern die Preise als Nötigung empfinden würden, erklärte Rücker: „Ganz so weit würde ich nicht gehen. Aber der notorische Hang des Einzelhandels, immer niedrigere Preise bieten zu müssen, nach denen ja kein Verbraucher verlangt hat, ist schon absurd und bringt nicht nur die Bauern in die Bredouille, sondern untergräbt jede Wertschätzung für Lebensmittel. Diese Ramschpreise kommen einer Nötigung schon ziemlich nahe.“

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Rücker machte deutlich, dass die Verhandlungsposition der Molkereien gegenüber dem Einzelhandel oft zu schwach sei. Ein Grund sei, dass das Produkt Milch leicht verderblich sei und zügig in die Verarbeitung muss. Molkereien seien, wie die Landwirte, nicht in der Lage, die Menge kurzfristig an Nachfrageschwankungen anzupassen.

Dazu komme ein unverhältnismäßiges Machtgewicht. „Die großen Ketten Aldi, Lidl, Edeka und Rewe vereinen über 85 % des Marktes – und den vieren stehen 150 Molkereien gegenüber, bei denen sie sich bedienen können. Da ist kein Gleichgewicht, da verhandelt man nicht auf Augenhöhe“, sagte Rücker.

Abhängigkeit vom Weltmarkt

Nicht zuletzt seien viele Molkereien mit Massenprodukten wie Milchpulver vom Weltmarkt abhängig. Dazu machte Rücker deutlich: „Wir können nicht mit dem billigsten Produzenten auf dem Weltmarkt konkurrieren – und hierzulande Tierwohl- und Umweltstandards berücksichtigen.“ Eine Möglichkeit, um die Situation zu ändern, sei die UTP-Richtlinie der EU gegen unfaire Handelspraktiken umzusetzen. Dabei müssten auch die Molkereien einbezogen werden.

Darüber hinaus sprach sich der Molkereichef für eine Herkunftskennzeichnung von Rohstoffen in Milchprodukten aus. „Das wäre einer der wichtigsten Punkte. Deutsche Markenbutter kann bislang etwa aus osteuropäischer Sahne hergestellt werden – absurd, aber völlig legal.“ Hier hätte der Handel jetzt die Chance zu zeigen, was sein Fairtrade-Versprechen an die Bauern wert ist.

Das vollständige Interview lesen Sie hier (Spiegel+).

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