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Kälber aus Milchviehhaltung: Wie rentabel vermarkten?

Wissenschaftler und Verbände diskutieren über die Wertschöpfungskette der Kälbererzeugung: Wie lassen sich Kälber aus der Milchviehhaltung rentabel aufziehen und vermarkten?

Lesezeit: 3 Minuten

Wie gelingt es, Kälber aus der Milchviehhaltung wirtschaftlich zu vermarkten? Darüber diskutierten Wissenschaftler, Berater und Verbände diskutierten bei einem Workshop in Düsseldorf. Denn diese Kälber sind eine wichtige Basis der Rindfleischproduktion.

Hintergrund und Grundlage für den Workshop war das Strategiepapier „Milchkuh – Kälber – Markt – Klima“, das die Landesregierung NRW in diesem Jahr gemeinsam mit Branchenvertretern erarbeitet hatte. Ziel ist eine besseren Wertschöpfung in den Milchviehbetrieben und eine nachhaltige Weiterentwicklung der Tiergesundheit, erklärte in seinem Grußwort Dr. Martin Berges, Staatssekretär für Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW.

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Wie viele Nutztiere brauchen wir?

Vielen Tierhaltern fehlt aktuell aber Planungssicherheit. Das machte Prof. Dr. Friedhelm Jaeger von der Projektgruppe Nutztierstrategie des Landwirtschaftsministerium NRW deutlich: „Die Politik will die Nutztierbestände offensichtlich senken. Aber eine Strategie dafür gibt es nicht. Und auch eine Einschätzung, wie viele Nutztiere wir z.B. für die Düngung von Ackerflächen langfristig mindestens brauchen, fehlen völlig!“ Prof. Friedhelm Jaeger forderte dazu konkreten Zahlen ein, um diese auch in die Nutztierstrategie einfließen lassen zu können.

Kolostrum ist die Basis

Die Grundlage für eine wirtschaftliche Kälbervermarktung ist vor allem die Erstversorgung sowie die ersten 40 Lebenstage von Kälbern. Das verdeutlichte Prof. Marc Boelhauve von der Fachhochschule Südwestfalen. Ausreichend und zeitnahe Kolostrumgaben sowie eine stressarme Haltung beeinflussen die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Milchkuh bzw. des Masttieres. Boalhauve betonte: „Anders als häufig behauptet gilt: Eine gute Kälberversorgung rentiert sich!“

Mehrwert für Milcherzeuger schaffen

Heribert Qualbrink, Einkaufsleiter bei der Westfleisch, erklärte: „Maßnahmen, wie die Nutztierstrategie, dürfen nicht dem Selbstzweck dienen, sondern müssen immer einen Nutzwert (für den Landwirt) schaffen. Dann wirken sie nachhaltig.“ Beispiele dafür seien die Entlohnung nach Qualität oder Gewicht von Kälbern aus der Milchviehhaltung. Das Unternehmen will sich für die Vermarktung von deutschem Kalbfleisch der Haltungsformstufe 2/ITW Rind im Einzelhandel einsetzen.

Kreuzungskälber bringen höhere Erlöse

Mit frohwüchsigen und vitalen Kälber lassen sich auch heute schon gute Preise erzielen, ist Kälberhändler Paul Berghuis aus Ibbenbüren überzeugt. Entscheidend sei, dass die Tiere zum Mäster passen und so höchstmögliche Erlöse erzielen. In diesem Zusammenhang diskutierten die Teilnehmer des Workshops auch die Vor- und Nachteile von Milchvieh-Kreuzungskälbern. Vor allem Kreuzungstiere von Holstein mit der Rasse Weißblaue Belgier oder INRA erzielen höhere Preise.

Kälber: Gewichte und Preise werden stärker schwanken

Mit der Änderung des Transportalters ab 2023 und der damit verbundenen längeren Aufzucht auf den Herkunftsbetrieben erwartet Berghuis ein deutlich höhere Schwankung der Kälberqualitäten und -gewichte. „Aktuell variieren die Gewichte der HF-Kälber um ca. 10 kg. Zukünftig werden wir Unterschiede von rund 30 kg sehen – und das wird sich auch auf die Streuung der Preise auswirken.“

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