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Zeitungsbericht

Kälber so billig wie Meerschweinchen

Die Milchviehhalter in Nordhessen erhalten nur wenige Euro für ein Kalb und sind froh, dass es überhaupt jemand nimmt. Auf der anderen Seite steigen die Preise für Haustiere in neue Höhen.

Lesezeit: 2 Minuten

Ein Vergleich, der dem Bürger die Dramatik der Kälberpreise gut vor Augen führt, hat die Waldeckische Landeszeitung (HNA) am Samstag gezogen: „Kälbchen werden zu Ramschware: Sie sind billiger als ein Meerschweinchen“, so der Titel.

Kern des Berichts aus der Region ist, dass der Preis für Kälber laut dem Bundesagrarministerium (BMEL) im zweiten Halbjahr für ein weibliches Tier bei durchschnittlich 8,49 Euro lag. Der Wolfhager Landwirt Helmut Flörke berichtet der Zeitung sogar von fünf Euro, die er für ein Bullenkalb kürzlich erhalten habe. Andere sollen zum Teil sogar nur einen Euro bekommen haben oder sie fanden niemanden, der das Tier übernehmen wollte.

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Laut BMEL war das Angebot 2019 viel größer als die Nachfrage. Zudem habe es regionale Vermarktungsrestriktionen wegen der Blauzungenkrankheit gegeben. Ein weiterer Grund liege auch in den rückläufigen Ausfuhren in die Niederlande, die lange Jahre ein wichtiger Absatzmarkt gewesen seien.

Das kostet ein Kalb, bis es drei Wochen alt ist

Helmut Flörke behält als Milchviehhalter die weiblichen Kälber und verkauft die männlichen an Mastviehhalter. Der normale Preis liege um die 50 Euro, doch auch da zahle der Landwirt drauf, sagt der Wolfhager der HNA weiter.

Der Kreisbauernverband Kassel rechnet vor: Ein Kalb, das mit drei Wochen verkauft wird, kostet an Futter, Arbeitszeit, Stallkosten und Besamung der Kuh rund 150 bis 200 Euro. In diesem Betrag sei noch keinerlei Gewinn enthalten, so Kreisbauern-Sprecherin Stefanie Wittich gegenüber der Zeitung. Neben den Auswirkungen der Blauzungenkrankheit seien auch die Futterknappheit der vergangenen Jahre und die Entwicklung am Weltmarkt ursächlich für den Preisverfall.

Hundefutter auf Verbraucherpreisniveau

Letztlich seien die Preise auch ein Indiz darauf, wie viel Verbraucher bereit seien, für Fleisch zu zahlen. Mittlerweile koste Hundefutter genauso viel wie Fleisch in Lebensmittelqualität. „Ein Ferkel kostet mehr als ein Kalb“, so Helmut Flörke im Gespräch mit der Waldeckischen Landeszeitung weiter. Die Preise für Schweinefleisch seien durch die Schweinepest gestiegen. Allerdings gibt es in der Region kaum noch Ferkel, da die Erzeuger längst aufgeben hätten.

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