Otto Lattwesen, Vorsitzender des Aufsichtsrats des Deutschen Milchkontors DMK, krititisert Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes, für seine Gespräche mit dem Lebensmitteleinzelhandel über höhere Trinkmilch-Preise.
In der aktuellen Mitgliederzeitschrift schreibt Lattwesen: "Wir haben in unserer Genossenschaft eine klare Rollentrennung zwischen Haupt- und Ehrenamt. Und eine solche Rollentrennung gibt es eigentlich auch zwischen Berufsverbänden und Molkereien. Umso erstaunlicher mutet es da an, wenn diese Verbände nun versuchen, sich in Preisverhandlungen einzubringen. Ich halte das für kontraproduktiv. Die nächsten Preisverhandlungen stehen unweigerlich an. Die Verantwortlichen bei DMK werden hier in unserem Sinne ihr Möglichstes tun."
Über den aktuellen Kurs den DMK äußert sich Lattwesen etwas selbstkritisch: "Vielleicht haben wir zu viel gleichzeitig gewollt und vielleicht einige Projekte zu schnell angefangen." Auf der anderen Seite hätte es kaum Alternativen gegeben. Denn die planerische Vorschau hätte gezeigt, dass erhebliche Steigerungen der Milchmenge auf das Unternehmen zukommen würden. Lattwesen: "Hätten wir hierfür nicht rechtzeitig die Verarbeitungskapazitäten bereitstellen können, hätten wir heute noch ganz andere Probleme."