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Maisbeulenbrand: Wie in der Maisernte reagieren?

In einigen Regionen ist in diesem Jahr verstärkt Maisbeulenbrand zu beobachten. Was bedeutet das für die Maissilage und wie können Rinderhalter reagieren?

Lesezeit: 3 Minuten

Die feuchte Witterung der letzten Monate hat ideale Bedingungen für Pilzkrankheiten auf dem Acker geschaffen. So auch für den Brandpilz Ustilago maydis, der ausschließlich Mais befällt. Wind, Niederschläge und Insekten verbreiten die Sporen. Stresssituation, wie hohe Temperaturen, Fritfliegen, Spätfröste oder Trockenstress, begünstigen die Infektion der Pflanzen, berichtet die Landwirtschaftskammer Niedersachsen.

Wie beim Silieren reagieren?

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Auch bestimmte Sorten zeigen eine höhere Empfindlichkeit. In erster Linie sind Maiskolben betroffen, oder auch oberirdische Pflanzenteile. „Für die Tiere ist der Pilz nicht schädlich. Bei zunehmenden Befall der Kolben, kann der Beulenbrand aber den Stärkegehalt und den Energiegehalt der Silage reduzieren“, sagt Dr. Klaus Hünting von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Zudem können sich auf den geschädigten Pflanzen auch leicht andere Keime und Schimmelpilze ansiedeln, sodass sich das Risiko für Qualitätsverluste der Silage erhöht.

Dr. Hünting empfiehlt daher: „Wichtig ist die gute fachliche Praxis einzuhalten. Dazu zählt z.B. eine sehr gute Verdichtung und auch die richtige Füllhöhe. Die sollte so kalkuliert sein, dass sich ein Vorschub von 2,5 m pro Woche realisieren lässt. Wer sich absichern will, kann DLG-geprüfte Siliermittel der Wirkungsrichtung 2 zur Verbesserung der aeroben Stabilität einsetzen.“ Bei einem hohen Befall ist der mögliche geringere Energiegehalt in der Rationsplanung zu berücksichtigen.

Gänzlich verhindern lässt sich die Pilzerkrankung nicht. Allerdings sei das Risiko auf Flächen größer, auf denen Mais nach Mais folgt und wenn Stallmist mit Futterresten ausgebracht wird. Eine Bekämpfung der Pilzkrankheit ist nicht möglich.

Kaum wissenschaftliche Studien

Zur Auswirkung der Verfütterung von Beulenbrand-betroffenem Mais gibt es kaum Untersuchungen berichtet die Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Ein häufig zitierter Versuch stamme von 1976: 14 Kühe erhielten über acht Wochen Maissilage, die zu 50 % mit Maisbeulenbrand befallen war. Ein Einfluss auf Futteraufnahme und Gesundheit stellten die Wissenschaftler nicht fest. Allerdings nahm der Energiegehalt bei zu 100 % befallenem Mais um 18 % ab. Auch der Proteingehalt war deutlich reduziert. Der höhere Gehalt an Hefen und Schimmelpilzen verschlechterte die Stabilität der Silage. Es gab keine nachteiligen Auswirkungen auf die Milchzusammensetzung.

Unterschiede im Futterwert von Silomais mit und ohne Maisbeulenbrand stellte die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in ihren Untersuchungen fest. Der Trockensubstanz-Gehalt sank von 36,9 auf 32,8 % und der NfE (Stickstofffreie Extraktstoffe)-Gehalt von 61,8 auf 58,5 %. Durch den Abbau der Kohlenhydrate erhöhte sich der Rohproteingehalt um 2 % von 9,6 auf 11,6 %. Die Gärqualität der Silagen war unverändert, allerdings erhöhten sich die Gärgasverluste.

Eine Toxinbildung des Brandpilzes wurde bisher nicht festgestellt, durch den evtl. höheren Schimmelpilzbefall sind aber Mykotoxine nicht auszuschließen. 2007 untersuchte die LUFA Speyer Proben von befallener und nicht befallener Maissilage aus den gleichen Silos auf verschiedene Mykotoxine. Auch wenn in den zu rund 50 %-befallenen Partien höhere Konzentrationen gefunden wurden, lagen die Gehalte auf einem Niveau, das für die Verfütterung an Kühe und Aufzuchtrinder unschädlich war. Silagen mit Maisbeulenbrand sollten laut Landwirtschaftskammer Niedersachsen grundsätzlich analysiert werden.

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