Während die Milchpreise schwanken, steigen die Kosten stetig an. Um die Vollkosten zu decken, benötigen Milcherzeuger in Schleswig-Holstein einen Netto-Milchpreis von 36,7 ct/kg. Das geht aus der aktuellen Auswertung der Rinderspezialberatung hervor.
Die Betriebszweigauswertungen zeigen, dass die Auszahlungspreise im dreijährigen Zyklus schwanken. Die Produktionskosten steigen dagegen kontinuierlich an. Insbesondere die Futterkosten haben sich deutlich verteuert, um etwa 0,9 ct/kg pro Jahr. Das liegt vor allem an den höheren Flächenkosten.
Um den notwendigen Netto-Milchpreis zu berechnen, der zumindest die Vollkosten deckt, hat Johannes Thomsen von der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein die durchschnittlichen Produktionskosten von 45,66 ct/kg der 1.051 Betriebe im Auswertunszeitraum 2013/2014 unterstellt. Mit diesem Betrag sind neben Milch auch noch Vieh und Fleisch produziert worden. Insgesamt betrugen die Nebenerlöse 5,07 ct/kg ECM. Demnach verbleiben 40,59 ct/kg für den Brutto-Milchpreis mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß. Nach Abzug der Steuer von 10,7 % ergibt sich ein Netto-Milchpreis von 36,7 ct/kg. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Anstieg von 1,97 ct/kg.
Zwischen den ausgewerteten Betrieben gab es Unterschiede: Der erforderliche Netto-Milchpreis der erfolgreich wirtschaftenden Betriebe (+25%) liegt bei 31,3 ct/kg, der der weniger erfolgreich wirtschaftenden Betriebe (-25%) bei 42,7 ct/kg.
Wichtig: Bei dieser Kalkulation werden die Vollkosten und somit auch die Faktoransprüche gedeckt. Es werden aber keine Unternehmergewinne gemacht. Das ist jedoch in jedem Unternehmen das Ziel.