Zum Bericht des Norddeutschen Rundfunks, dass erste Molkereien insolvente Milchviehbetriebe kaufen (top agrar berichtete), nimmt der Milchindustrie-Verband (MIV) in Berlin Stellung:
"In dem Bericht wird ein Einzelfall einer Investition von zwei Privatunternehmern in einen großen landwirtschaftlichen Betrieb beschrieben und der Eindruck erweckt, dass das ein neues Geschäftsmodell von Molkereiunternehmen sei. Dies ist nicht der Fall.
In Deutschland existieren ca. 72.000 milchviehhaltende Betriebe. Wenn nun ein Unternehmer in einen Milchviehbetrieb investiert und dabei nicht selbst als Milcherzeuger auftritt, so ist das wohl nicht die Beschreibung des Normalzustandes in einer in Deutschland bäuerlich geprägten Milcherzeugung. Die Aufgabe von Molkereien ist die Verarbeitung der Milch zu vielfältigen Milchprodukten und Molkereien pflegen dabei eine enge Bindung zu ihren Milcherzeuger einzugehen. Richtig ist, dass der niedrige europäische Milchpreis die Landwirte in Liquiditätsengpässe drängt. Das gleiche gilt aber auch für Molkereien. Der gesamte Sektor leidet unter schlechten Preisen."
Hintergrund: Kaufen Molkereien insolvente Milchviehbetriebe?