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topplus Tierschutzverstöße

Nach heimlichen Videos von mangelnder Rinderschlachtung feuert Schlachthof Kühnle einige Mitarbeiter

Schon wieder gibt es nach heimlich gedrehten Videos Diskussionen um eine tierschutzgerechte Schlachtung in Baden-Württemberg. Die SPD wirft Minister Hauk vor, das Thema nicht ernst zu nehmen.

Lesezeit: 3 Minuten

Das ARD-Magazin "Report Mainz" hatte am 16. August heimlich gedrehte Videos aus dem Schlachthof Kühnle in Backnang gezeigt. Der Vorwurf: Den minutenlangen Sterbeprozess würden die Rinder bewusst miterleben.

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Das betroffene Unternehmen hat seine Schlachtungen nach eigenen Angaben vorerst ausgesetzt und zwei Mitarbeiter vom Dienst freigestellt. Die Produktion und den Verkauf in seinen 16 Filialen will das Unternehmen weiterführen. Der Familienbetrieb in vierter Generation beschäftigt rund 140 Menschen, berichtet die dpa.

"Die Aufnahmen dokumentieren mögliche Unregelmäßigkeiten beim Zutrieb von Rindern sowie bei der Betäubung einzelner Tiere", teilt der Betrieb mit. Man werde seine Mitarbeiter künftig intensiver schulen.

Viehtreiber zu intensiv eingesetzt

Weitere Kritik entzündet sich am Zutrieb der Rinder in die Betäubungsfalle. Ein Mitarbeiter soll den Elektrotreiber unverhältnismäßig und rechtswidrig eingesetzt haben, so der Vorwurf der Tierschützer in Report Mainz. Der anwesende Amtsveterinär habe die Schlachthofmitarbeiter hier nicht entsprechend gemaßregelt, sondern selbst mit einem Elektrotreiber mitgeholfen, heißt es.

Kai Braunmiller von der Bundesarbeitsgemeinschaft Fleischhygiene und Tierschutz fordert daher auch Konsequenzen seitens des Veterinäramtes. Die Behörde soll auch bereits Rechtsverstöße des Mitarbeiters eingeräumt haben. Der Fall wurde inzwischen bei der Staatsanwaltschaft angezeigt.

Der Metzgereibertrieb soll auch schon unter Beobachtung gestanden haben. Dazu Thomas Pfisterer, Leiter Veterinäramt Rems-Murr-Kreis gegenüber Report Mainz: "Im Bereich der Rinderschlachtung waren wir zum jetzigen Zeitpunkt bei dem Ergebnis, dass eine Betriebsschließung noch nicht erforderlich ist, aber eine weitere Stufe hätte dazu hingeführt, dass wir eine Betriebsschließung bei der Rinderschlachtung hätten androhen müssen."

SPD nutzt Gelegenheit

Den erneuten Fall in Baden-Württemberg nutzt die SPD und fordert politische Konsequenzen. "Seit Jahren fordern wir, dass die Schlachthöfe im Land besser kontrolliert werden, damit diese widerliche Tierquälerei verhindert wird", sagte SPD-Fraktionschef Andreas Stoch am Mittwoch in Stuttgart. "Ganz offensichtlich macht Landwirtschaftsminister Hauk seine Arbeit nicht." Ministerpräsident Winfried Kretschmann müsse endlich handeln, forderte Stoch.

Bereits 2020 hatte die SPD laut dpa-Angaben die Entlassung von Minister Peter Hauk gefordert, nachdem Aufnahmen aus Schlachthöfen in Tauberbischofsheim, Gärtringen und Biberach den CDU-Politiker unter Druck gesetzt hatten. Er hatte damals in einem Nutztier-Schutzplan Kameras in den Betrieben, Investitionen für mehr Tierwohl, Schulungen und zusätzliches Kontrollpersonal angekündigt. Die meisten größeren Schlachthöfe im Land filmen auch mittlerweile die Abläufe, um die Mitarbeiter beim Betäuben und Töten der Tiere besser zu kontrollieren.

"Einzelfälle wie diese zeigen, dass sich trotz allem menschliches Fehlverhalten nie 100-prozentig ausschließen lässt", sagte ein Ministeriumssprecher dazu auf Anfrage der Presseagentur. "Wir erwarten, dass bei Erkennen die Behörden vor Ort entsprechend dagegen vorgehen."

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