Die spanischen Milcherzeuger haben nach dem Wegfall der Milchquote alles dafür getan, ihre Betriebe durch eine Steigerung der Produktion den veränderten Rahmenbedingungen anzupassen, erklärte der spanische Bauernverband Asaja. Der rapide Preisverfall innerhalb der letzten Monate führe sie jetzt aber in den Ruin. Grund seien vor allem die harten Preisverhandlungen seitens der Molkereien. In dieser Situation müsse die Politik, die die Entwicklung bereits vor Monaten hätte kommen sehen müssen, einschreiten, forderte Asaja. Nur mit neuen staatlichen Vorgaben vor allem für das Geschäftsverhalten der Molkereien könne die Milchproduktion in Spanien erhalten werden.
Das kürzlich von Landwirtschaftsministerin Isabel García Tejerina verkündete Hilfspaket für die Höfe verspricht dagegen nach Einschätzung der Bauernvertreter keine ausreichend schnelle Besserung. Die Maßnahmen könnten zwar in der Zukunft nützlich sein. Aktuell änderten sie aber nichts daran, dass den Bauern zum Teil Preise gezahlt würden, die gerade einmal die Hälfte der Produktionskosten deckten.
Tejerina hatte vorletzte Woche erklärt, den Höfen angesichts der jüngsten Preisentwicklungen und des verringerten Inlandsabsatzes unter anderem mit der nationalen Umsetzung des EU-Schulmilchprogramms unter die Arme zu greifen. Daneben sollen eine Werbekampagne gestartet und insgesamt 1 Mio Euro für die Stärkung von Produzentenzusammenschlüssen zur Verfügung gestellt werden. Schließlich wird es Ministeriumsangaben zufolge subventionierte Bürgschaften des Staates geben, um den Landwirten den Zugang zu Krediten zu erleichtern.