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Irrational

Verbraucher hamstern nun auch Milch

Der Herdentrieb und die unbegründete Sorge vor Engpässen treibt neue Blüten: Nach Klopapier, Mehl und Öl hamstern die Kunden in einigen Regionen nun offenbar auch Milch.

Lesezeit: 3 Minuten

Leere Paletten und Regale, wo sonst reichlich haltbare Milchpackungen stehen: Das Foto einer Kundin, das angeblich aus einem Pennymarkt in Karlsruhe stammen soll, sorgt für Kopfschütteln und soll kein Einzelfall sein.

Nach Öl, Suppenkonserven und Mehl hamstern die Kunden nun offenbar H-Milch, aus Sorge, der Ukrainekrieg und die angekündigten Preissteigerungen im LEH könnten das weiße Gold verknappen oder unerschwinglich machen. Immer mehr Supermärkte sind mittlerweile gezwungen, den Kunden die Lebensmittel zu rationieren. So können pro Einkauf nur bestimmte Mengen eines Produktes gekauft werden.

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Das Stadtmagazin „Karlsruhe Inside“ will die neue Milchpanik auch in anderen Supermärkten und Discountern bemerkt haben, H-Milch werde „in rauen Mengen“ gekauft. Ein Leser bringt es in seinem Kommentar treffend auf den Punkt: „Die Menschen verblöden wohl im Sekundentakt“. Und in einer anderen Lesermeinung heißt es, dass die leeren Regale keinen Versorgungsnotstand in Deutschland anzeigen würden, sondern das Ego und unsolidarisches Verhalten einiger. Wenn das Hamstern aufhören würde, wären alle Regale wieder voll, sagen Experten. Eine Entspannung der Lage sie allerdings erst in den nächsten Wochen.

Rewe teilte auf top agrar-Anfrage mit: "Wir sehen keinen generellen Engpass bei H-Milch. Sollte in einem einzelnen Markt die Nachfrage situativ größer sein als das Angebot, so wird sich dies bei der nächsten Belieferung wieder ausgleichen."

MIV: Milchpreis wird steigen

Was allerdings stimmt, ist dass die Coronakrise, der Ukrainekrieg sowie die galoppierende Inflation den deutschen Milchmarkt beeinflussen – insbesondere bei den Energiekosten! Der Rohstoffwert liegt laut Milch-Industrieverband mittlerweile über 60 Cent und nur langsam sei der Handel bereit, mehr Geld für Milcherzeugnisse zu zahlen.

Sicher ist: Die Notierungspreise für Butter und Pulver wandern auch in die Preise für andere Milcherzeugnisse. Im Frühsommer werde man Rekordpreise bei den Auszahlungen sehen, verspricht der MIV. Fraglich sei dann aber, wie der Verbraucher reagiert. Aktuell berichtet auch das Manager Magazin über die deutliche Verteuerung der Milch.

Lesen Sie auch: Butterpreis knackt 2 €-Marke (5.4.2022)

"An Normalität ist im Moment kaum zu denken – eine scheinbar unendliche Verfügbarkeit von Waren und Produkten zeigt nun doch immer wieder Engpässe auf", schreibt die Süddeutsche Butter- und Käse-Börse in ihrem aktuellen Marktbericht. Wegen der sehr hohen Kosten für Futtermittel und Dünger wird wohl die Milchanlieferung an die Molkereien mittelfristig weiter auf einem geringen Niveau bleiben und die Preise weiter steigen lassen, erwarten die Marktbeobachter.

Derweil ist das Thema Verteuerung von Lebensmitteln in der breiten Öffentlichkeit angekommen. So widmete sich das ARD-Mittagsmagazin am Dienstag ausgiebig den Folgen der Verteuerung für sozial schwache Bürger und Rentner. Wer vor der Krise schon auf jeden Cent schauen musste, steht bei aktuellen Preissteigerungen zwischen 20 und 50 % vor massiven Problemen.

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