Wenn man von Argentinien spricht, denken die meisten an ein saftiges Rindersteak, die wenigsten jedoch an Schweineschnitzel. Und das aus gutem Grund. Denn obwohl Argentinien flächenmäßig das achtgrößte Land der Welt ist, fristete die Schweinehaltung dort bisher ein Schattendasein.
Doch das ändert sich gerade, wie das Online-Portal Pig Progress berichtet. Denn die Schweinebranche in Argentinien wächst rasant. Zwar liegt das Land mit jährlich 5 Mio. produzierten Schweinen noch meilenweit hinter seinem Nachbarn Brasilien (jährlich 40 Mio. Schweine) zurück, aber in den letzten Jahren hat sich viel getan. Allein zwischen 2015 und 2016 erhöhte sich die Produktion um 7,7 % auf 522.428 Tonnen Schweinefleisch.
Schweinehalter findet man im ganzen Land. Das Wachstum der Branche vollzieht sich derzeit jedoch vor allem im Norden in der Provinz von Buenos Aires, im Süden in der Provinz Santa Fe und im Zentrum Argentiniens in der Provinz Córdoba. In diesen drei Regionen konzentrieren sich 60 % der argentinischen Schweineproduktion.
Die Voraussetzungen für weiteres Wachstum sind gut: Eine geringe Bevölkerungsdichte im Land und die Freiheit von wichtigen Seuchen wie der Maul- und Klauenseuche (MKS). Seit 2006 wird Argentinien in der OIE-Liste als MKS-frei geführt. Angekurbelt wird die Schweinefleischproduktion auch durch den steigenden Schweinefleischkonsum im Inland, der mit knapp 13 kg pro Kopf und Jahr kürzlich den höchsten Werte seit 1992 erreichte, und die flächendeckende Ausstattung mit Kühlhäusern.