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topplus Afrikanische Schweinepest

ASP: Biobetrieb soll Biosicherheitsvorgaben eingehalten haben

Wie genau das ASP-Virus in die Hausschweinebestände gelangt ist, ist weiter unklar. Der 80er-Sauenbetrieb soll seine Vorgaben zur Biosicherheit eingehalten haben. Verbände fordern Ruhe zu bewahren.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist am Donnerstag in zwei Hausschweinebeständen in Brandenburg amtlich festgestellt worden (top agrar berichtete). Neben einer Kleinsthaltung mit zwei Schweinen wurde das Virus in einem Biobetrieb mit 80 Sauen im geschlossenen System nachgewiesen. Der Betrieb wirtschaftet an mehreren Standorten und hält seine Schweine in Stallgebäuden mit Außenklimakontakt. Wie Henrik Wendorff, Präsident des Brandenburgischen Bauernverbandes, gegenüber top agrar erklärt, liegt der Hof seit Kurzem im ASP-Kerngebiet im Landkreis Spree-Neiße.

Unklar ist bislang, wie das Virus in den Bestand gelangte. „Der Betriebsleiter hat die Vorgaben des zuständigen Veterinäramtes hinsichtlich der vorgeschriebenen Biosicherheitsmaßnahmen nach unseren Informationen immer eingehalten. Zudem engagiert sich der Betrieb als Musterbetrieb im Rahmen des Projektes Europäische Innovationspartnerschaften, EIP“, betont Henrik Wendorff. Er stellt zudem klar, dass es sich beim dem jetzt betroffenen Ferkelerzeuger nicht um den Betrieb handelt, der in den letzten Wochen angesichts angeblich fehlender Vorsorgemaßnahmen sowie der Ablehnung von behördlichen Aufforderungen zur ASP-Vorbeuge immer wieder massiv kritisiert wurde.

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Jetzt keine Panikverkäufe tätigen!

Der Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) sorgt unterdessen für große Unruhe am Ferkel- und Schweinemarkt. ISN und Bauernverband betonen, dass sich an der bisherigen Vermarktungssituation nichts geändert hat. Denn beide Betriebe liegen in den ohnehin bestehenden Restriktionszonen. Innerhalb der EU gilt dadurch weiterhin das Regionalisierungsprinzip. Dieses erlaubt den Handel von Schweinen bzw. Schweinefleisch, das nicht in ASP-Restriktionszonen produziert wurde.

Auch auf den Export in Drittländer haben die neuen Vorfälle keine unmittelbare Auswirkung, erklärt der Verband der Fleischwirtschaft (VDF) auf Nachfrage. Die wenigen Drittländer, die aktuell den Schweinefleischimport aus Deutschland zulassen, haben demnach die EU-ASP-Regionalisierung entweder generell oder mit Zusatzzertifikaten akzeptiert. Die Exportzertifizierung für diese Zielländer könne somit ungehindert fortgesetzt werden, solange aus diesen Ländern selbst keine anderen Bestimmungen erfolgten, erklärt der VDF.

Hubertus Beringmeier, DBV-Veredlungspräsident, ruft alle Beteiligten auf, Ruhe zu bewahren. „Wir müssen jetzt zusehen, dass die Lieferketten nicht abreißen und wir besonnen reagieren“; so Beringmeier im Gespräch mit top agrar. Er appelliert an alle Schweinehalter, jetzt keine Panikverkäufe zu tätigen. Auf keinen Fall dürften Lkw mit Schweinen aus Brandenburg an den Schlachthöfen abgewiesen werden. „Dafür gibt es derzeit keinen Grund“, erklärt Beringmeier. Auch ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack fordert die Schlachtunternehmen auf, weiter für den reibungslosen Abfluss der Schweine zu sorgen. „Jetzt Preissenkungen mit den neuen ASP-Ausbrüchen zu begründen, ist das völlig falsche Signal“, so Staack. Zudem muss sichergestellt werden, dass die Ferkelerzeuger ihre Ferkel weiterhin vermarkten können.

Schweinehaltungsverbot für Privatpersonen?

Große Sorge bereitet Hubertus Beringmeier der Ausbruch in dem Kleinstbetrieb. Der WLV-Präsident fordert eine offene Diskussion darüber, inwieweit man Privatpersonen die Haltung von Schweinen in bestimmten Fällen untersagen kann. „Das Problem ist, dass Privatleuten oft die fachliche Expertise fehlt und sie sich der Seuchengefahren überhaupt nicht bewusst sind. Wir brauchen diesbezüglich unbedingt mehr Handlungsspielraum seitens der Behörden“, stellt Beringmeier klar.

Das Problem ist, dass Privatleuten oft die fachliche Expertise fehlt und sie sich der Seuchengefahren überhaupt nicht bewusst sind" - Beringmeier
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