Bei einem Kadaverfund im Potsdamer Ortsteil Groß Glienicke, südwestlich von Berlin, hat das Landeslabor Berlin-Brandenburg gestern Abend (7.01.21) den Verdacht auf Afrikanische Schweinepest festgestellt. Der Kadaver wird zurzeit zur weiteren Abklärung bzw. zur Bestätigung des ASP-Verdachts in das Nationale Referenzlabor am Friedrich-Löffler-Institut auf der Insel Riems transportiert.
Die Leiterin des brandenburger ASP-Krisenstabes, Staatssekretärin Anna Heyer-Stuffer, erklärte, dass man wegen des ASP-Verdachtsfalles in enger Abstimmung mit Berlin sei. Die betroffenen Landkreise und Behörden seien informiert. Sollte sich der Verdacht bestätigen, werde man sofort die erforderlichen Maßnahmen einleiten.
Appell an die Berliner Bevölkerung
Da der Fundort des Kadavers nur 400 Meter von der Stadtgrenze zu Berlin-Spandau entfernt ist, appelliert die Senatsverwaltung für Verbraucherschutz an alle Berliner:
- Lebensmittelreste nicht achtlos wegzuwerfen, sondern in geschlossene Abfallbehälter zu entsorgen. Das gelte besonders für nicht durchgegahrte Fleischerzeugnisse wie Rohschinken und Salami, denn sie stellen eine Haupftinfektionsquelle für die Die ASP dar;
- Keine Wildschweine zu füttern;
- Keine tierischen Erzeugnisse aus Ländern mitzubringen, in denen die ASP verbreitet ist. Dazu zählen u.a. das Baltikum, Bulgarien, Rumänien, Ukraine, Polen und die Tschechische Republik;
- Als Hundebesitzer dafür zu sorgen, dass der eigene Vierbeiner kein Wild hetzt oder aufscheucht;
- Und als Schweinehalter dafür Sorge zu tragen, dass es zu keinem Kontakt zwischen Wild- und Hausschweinen kommt.
Bundesweit bisher 480 ASP-Funde bei Wildschweinen
Bis zum heutigen Tag wurden in Brandenburg insgesamt 463 ASP-infizierte Wildschweine gefunden – bislang jedoch alle in den bereits bestehenden Restriktionsgebieten. Inklusive der 17 ASP-Funde in Sachsen beläuft sich die Gesamtzahl der in Deutschland bestätigten ASP-Fälle bei Wildschweinen auf 480.