Der Verband der belgischen Fleischwirtschaft (FEBEV) befürchtet als Folge der Stickstoffpolitik der flämischen Regierung Einbußen für die Schlachthöfe und Zerlegebetriebe von insgesamt mehr als 500 Mio €. Wie die belgische Fachpresse am Montag vergangener Woche (21.3.) berichtete, dürften die angestrebten Maßnahmen zur Senkung der Stickstoffemissionen im Schweinesektor gemäß der Verbandskalkulation zu einer durchschnittlichen Belastung von 187 Mio € bis 237 Mio € pro Jahr führen.
Einbußen durch rückläufige Kapazitätsauslastung
Laut FEBEV würden die größten Verluste durch Umsatzeinbußen und leerstehende Anlagen verursacht. Umnutzungen seien voraussichtlich nur eingeschränkt möglich. Die Berechnungen fußten auf der Annahme, dass der Schweinebestand in Flandern um 10 % abgestockt werde. Allerdings peile die Regierung bis 2030 sogar eine Verringerung um 30 % auf dann nur noch rund 4 Mio Tiere an. Für die Schlacht- und Zerlegebetriebe im Rindersektor rechnet der FEBEV bei einer 10-prozentigen Bestandsabstockung mit jährlichen Einbußen zwischen 83,5 Mio € und 128,5 Mio €. Auch hier schlügen vor allem die rückläufige Kapazitätsauslastung und der erwartete Umsatzrückgang negativ zu Buche.
3,6 Mrd. € Budget
Die flämische Regierung hat für die Stickstoffpolitik bis 2030 ein Budget von insgesamt 3,6 Mrd € bereitgestellt. Davon sollen 2,4 Mrd € für den Aufkauf von Schweinebetrieben und Emissionsrechten, für Investitionen in emissionsarme Ställe sowie für Ausgleichszahlungen für Düngeauflagen in Naturschutzgebieten eingesetzt werden. Außerdem sind 1,2 Mrd € für Renaturierungsmaßnahmen eingeplant.