Auch in den Niederlanden wurden jetzt erste Keime nachgewiesen, die gegen das hoch wirksame Reserveantibiotikum Colistin resistent sind, berichtet der niederländische Online-Informationsdienst Agri Holland. Erst vor kurzem hatten chinesische Forscher von Darmbakterien berichtet, denen selbst Colistin nichts mehr anhaben kann. Die Keime trugen alle Plamide mit dem Gen MRC-1 in sich. Experten gehen daher davon aus, dass sich das Resistenzgen exakt auf diesen Plasmiden befindet, einer Art mobiler DNA (siehe top agrar 1/2016, Seite S16). Und das macht die Sache so gefährlich, denn Plasmide können schnell kopiert und die Resistenz daher fix von einer Bakterienart auf eine andere übertragen werden.
Forscher des zentralen Veterinärinstituts der Uni Wageningen haben das besagte Resistenzgen nun auch in den Niederlanden nachgewiesen. In Proben von an Salmonellen erkrankten Menschen bzw. Nutztieren und in Futterproben wurden drei Colisitin-resistente Stämme gefunden, die das MCR-1-Gen in sich trugen. Zwei Salmonellenstämme wurden bei Hühnern nachgewiesen, die zuvor in den Niederlanden geschlachtet worden waren, und ein Stamm stammte von importierten Puten. In den nächsten Wochen sollen nun Proben mit E.coli-Bakterien untersucht werden, die bei landwirtschaftlichen Nutztieren und in Kotproben im Rahmen des nationalen Resistenz-Monitorings gewonnen wurden.
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