Der Preiseinbruch auf den europäischen Schlachtschweinemärkten hängt einerseits mit dem Wegbrechen des russischen Absatzmarktes zusammen. Nach Russland konnten die EU-Exporteure von Januar bis Juli im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 87 % weniger Schweinefleisch liefern. Allerdings war der stockende Absatz im Export im ersten Halbjahr 2014 mit einer leicht rückläufigen Produktion in der EU begleitet, was die negativen Marktwirkungen milderte. Die Schweinefleischerzeugung fiel der Statistikbehörde zufolge mit 10,83 Mio. t um 177.000 t oder 1,6 % kleiner aus als im ersten Halbjahr 2013. Gegenwärtig berichten Marktbeobachter jedoch von einem saisonal steigenden Schweineangebot, dass aufgrund der begrenzten Absatzmöglichkeiten vielfach den Bedarf überschreitet. Ein Grund dafür dürfte auch in den wieder gewachsenen EU-Schweinebeständen liegen.
Bestandszuwächse in der EU
Nach der Hochpreisphase am Schweinemarkt 2012 und 2013 haben die Erzeuger in mehreren EU-Ländern damit begonnen, ihre Bestände wieder aufzustocken. Aktuellen Daten von Eurostat zufolge ist nach den bisher vorliegenden Meldungen aus 13 Ländern, die rund 90 % des Gesamtmarktes repräsentieren, im Mai/Juni 2014 der Schweinebestand gegenüber dem Vorjahr um rund 1,5 Mio. Tiere oder 1,1 % auf 131,6 Mio. Schweine gewachsen.
Ein deutlicher Bestandszuwachs ist nach den bisher vorliegenden Daten von Eurostat in Spanien festzustellen, wo die Tierhalter ihre Herden im Mai/Juni gegenüber dem Vorjahr um 3,3 % auf mehr als 25,4 Mio. Tiere aufgestockt haben. In Polen wurde der jahrelange Trend abnehmender Bestandszahlen im Frühjahr 2014 unterbrochen; die Erzeuger hatten mit gut 11,7 Mio. Schweinen wieder 2,8 % mehr Tiere im Stall. Noch stärker ging es mit der Zahl der Schweine in Ungarn nach oben; dort sollen laut Eurostat mit 3,1 Mio. Stück insgesamt 7,1 % mehr Tiere als vor Jahresfrist gehalten worden sein. Zuwächse verzeichneten darüber hinaus auch Deutschland mit 1,5 % auf 28,1 Mio. Schweine und Dänemark mit einem Plus von 1,8 % auf fast 12,5 Mio. Stück.