Die Ferkel in der EU sind in diesem Jahr so begehrt und teuer wie selten zuvor. Nach Angaben der EU-Kommission kosteten die Tiere Mitte März durchschnittlich 54,76 €, rund 11 % mehr als noch zu Jahresbeginn. Im Vergleich zum Vorjahr müssen die Mäster derzeit Wartezeiten in Kauf nehmen und im Einkauf bis zu 38 % tiefer in die Tasche greifen als noch vor zwölf Monaten. Der Durchschnittspreis in Deutschland lag zuletzt bei 62,50€, rund ein Drittel mehr als noch vor zwölf Monaten. In Italien sollen bereits Spitzenpreise von 110 € je Ferkel mit 30 kg erlöst worden sein. Zuletzt waren die Ferkelpreise vor 16 Jahren im Frühjahr 2001 auf einem ähnlich hohen Niveau.
Mögliche Gründe für die anziehenden Ferkelpreise sind beispielsweise die ansteigenden Preise für Schlachtschweine. In fast allen EU-Ländern fällt das derzeitige Angebot geringer aus als im Vorjahr. Laut Marktexperten gibt es noch weiteres Potential nach oben. Zudem haben die Sauenbestände deutlich abgebaut. Nach Angaben von Eurostat wurden im Dezember 2016 rund 1,7 % weniger Zuchtsauen als im Vorjahr gezählt. Überdurchschnittlich stark sank der Sauenbestand etwa in den EU-Ländern, die unter dem Strich ohnehin Ferkel importieren müssen: In Deutschland wurden 3,4 % weniger weibliche Zuchttiere gehalten, in Italien waren es 4,2 %, in den Niederlanden 2,9 % und in Spanien 2,1 %.