Die Europäische Union hat ihre Konsultation zur EU-Tierwohlstrategie offiziell gestartet. Der Kommission zufolge soll mit der Konsultation insbesondere der Frage nachgegangen werden, inwieweit die Ziele der 2012 von der Behörde angenommenen Tierwohlstrategie erreicht werden könnten und inwieweit diese aktuell noch relevant und stimmig seien. Wie die Behörde am Dienstag vergangener Woche in Brüssel mitteilte, richtet sich die bis zum 15. Juni dieses Jahres mögliche Befragung unter anderem an zuständige Tierschutz Behörden, an Wirtschafts- und Berufsverbände sowie an EU-Bürger und Verbraucherverbände. Für eine Teilnahme zugelassen sind auch Organisationen der Zivilgesellschaft, unabhängige Sachverständige aus Wissenschaft und Forschung, europäische Einrichtungen sowie im Tierschutzbereich tätige internationale zwischenstaatliche Organisationen und offizielle Vertreter von Drittländern.
Ergebnisse für zukünftige Initiativen zum Tierschutz
Im Rahmen der Strategie forderte Brüssel damals unter anderem, zuständiges Personal in Tierschutzfragen besser zu schulen. Zudem sollten die Kontrollen seitens der Mitgliedstaaten verstärkt und neu gestraffte Rahmenregeln Anreize zur besseren Umsetzung von Tierwohlmaßnahmen geben. Die Ergebnisse der aktuellen Befragung sollen in künftige Initiativen der EU zum Tierschutz einfließen. Überdies will die Kommission alle interessierten Kreise „zu einem wirksamen Meinungsaustausch“ zu diesem Thema anregen. Der Europäische Rechnungshof (EuRH) hatte sich 2018 in einem Sonderbericht für die Förderung höherer Tierschutzstandards im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) ausgesprochen und Verbesserungsbedarf bei der Koordinierung der Cross-Compliance-Kontrollen angemahnt. Konkrete Kritik übte der EuRH am routinemäßigen Schwanzkupieren sowie an Defiziten bei Tiertransporten und Schlachtung.
Teilnahme über Online-Fragebogen
Für die Teilnahme an der jetzt gestarteten öffentlichen Konsultation muss ein Online-Fragebogen ausgefüllt werden. Die Fragebögen sind in mehreren oder allen EU-Amtssprachen verfügbar. Die Antworten können in allen EU-Amtssprachen eingereicht werden.