Ein vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) koordiniertes Projekt will herausfinden, wie das Auftreten von Salmonellen und Hepatitis-E-Viren (HEV) in europäischen Schweinebetrieben besser zu begrenzen ist. Wie das BfR vergangene Woche mitteilte, können Bakterien der Gattung Salmonella und auch HEV Menschen und Tiere infizieren und dabei potenziell tödlich sein. Besonders Landwirte und Tierärzte hätten aufgrund ihres häufigen und intensiven Kontakts mit Schweinen ein erhöhtes Risiko. Im europäischen Forschungsvorhaben "Biosecurity practices for pig farming across Europe" (BIOPIGEE), an dem 13 Länder und 16 Forschungseinrichtungen beteiligt sind, sollen laut BfR nun Vorgehensweisen herausgearbeitet werden, wie Bestände vor dem Eintrag und der Verschleppung des Erregers am besten geschützt werden können. Dafür würden unter anderem Kotproben von Schweinen aus verschiedenen Betriebstypen in den teilnehmenden Ländern zur Untersuchung auf Salmonellen und HEV gesammelt und Landwirte zu Biosicherheitsmaßnahmen auf ihrem Betrieb befragt.

Erreger effektiv bekämpfen

Die Zusammenarbeit mit Fachleuten, die über Erfahrungen bei der Bekämpfung dieser Erreger in Schweinebetrieben verfügten, Expertenworkshops und Literaturauswertungen lieferten weitere Erkenntnisse über die besten Methoden zur Bekämpfung. Im Labor wird dem BfR zufolge auch getestet, wie wirksam gängige Desinfektionsmittel gegen Salmonellen und HEV sind. Die gewonnenen Daten würden dann in mathematische Modelle eingefügt. Mit ihnen könne ermittelt werden, welche Biosicherheitsmaßnahmen gegen einen oder beide Erreger am effektivsten seien. Das Projekt werde durch das „One Health European Joint Program“ (OHEJP) finanziert. Das durch BIOPIGEE gewonnene Wissen soll nach Angaben des Bundesinstituts in Seminaren, im Internet und in einem Tool zur Entscheidungsunterstützung an interessierte Kreise weitergegeben werden.