Schrot von genveränderten Sojapflanzen steht in der Kritik. Deshalb stellen sich viele Mäster die Frage, ob man das Sojaschrot in den Futterrationen nicht einfach durch heimisches Rapsextraktionsschrot (RES) ersetzen kann. Die Hochschule Osnabrück hat die Probe aufs Exempel gemacht. 768 Schweine wurden auf eine Versuchs- und eine Kontrollgruppe aufgeteilt. Die Schweine standen in 48er Gruppen. Die Rationen bestanden aus Gerste, Weizen und einer Flüssigkomponente aus Weizenschlempe, Molkenkonzentrat, Kartoffeldampfschalen und Schokolade. In die Ration der Versuchsgruppe wurde ein Ergänzer auf RES-Basis gemischt. Die Kontrollgruppe erhielt einen Ergänzer auf Basis von HP-Sojaextraktionsschrot. Um stark proteinreduziert füttern zu können, enthielten beide Ergänzer ein Mineralfutter mit den fünf freien Aminosäuren Lysin, Methionin, Threonin, Tryptophan und Valin.
Die Ergebnisse des Versuchs sind in der aktuellen Ausgabe des Landwirtschaftlichen Wochenblattes Westfalen-Lippe dargestellt. Danach hatte der vollständige Ersatz von HP-Sojaschrot durch Rapsextraktionsschrot keine negativen Auswirkungen auf die Mast- und Schlachtleistungen der Tiere. Ob die RES-Fütterung wirtschaftlich ist, hängt von der Preisrelation von Soja- und Rapsschrot ab. Im Versuch brachte Rapsschrot einen finanziellen Vorteil von 3,32 € je Mastschwein. Bei den aktuellen Preisen ist der Unterschied allerdings minimal. Als Faustregel gilt: Der Einsatz von Rapsextraktionsschrot ist wirtschaftlich sinnvoll, wenn der RES-Preis unter 65 % des Preises von HP-Sojaschrot liegt.
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