In Frankreich steigt die Furcht vor einer Einschleppung der ASP erheblich. Nachdem kürzlich zwei infizierte Wildschweine außerhalb der belgischen Sicherheitszone und nur 1 km von der französischen Grenze gefunden wurden, hat Frankreichs Landwirtschaftsminister Didier Guillaume vergangene Woche in Paris ein Krisentreffen mit allen betroffenen Akteuren einberufen. Das Risiko einer Einschleppung des Virus auf französischen Staatsgebiet mit all seinen negativen Folgen für den Schweinesektor sei so hoch wie nie, erklärte der Minister.
Er ernannte den Generalinspektor für Veterinärmedizin, Loïc Gouello, zum Leiter der ASP-Krisenabteilung. Beschlossen wurde die Einrichtung einer „weißen Zone“ von einigen Kilometern um den Fundort der zwei Kadaver, in der in den kommenden Wochen die gesamte Wildschweinepopulation ausgemerzt werden soll. Dabei werden der französische Jagdverband (FNC), das Nationale Büro für Jagd und Wildtiere (ONCFS) und das Nationale Forstwirtschaftsamt (ONF) helfen. In dem Hochrisikogebiet soll es verstärkte administrative Jagden und Nachtjagden mit entsprechender Ausrüstung geben. Zudem sind alle fortwirtschaftlichen Aktivitäten in der weißen Zone verboten, die außerdem eingezäunt werden soll. Die Biosicherheitsmaßnahmen in allen Gebieten sollen noch einmal überarbeitet und verschärft werden.
Guillaume war drei Tage zuvor bereits in das südbelgische Infektionsgebiet gereist und hatte sich dort zusammen mit dem wallonischen Landwirtschaftsminister René Collin ein Bild von den Bekämpfungsmaßnahmen gemacht. Er lobte den Verantwortungsgeist der dortigen Behörden, beispielsweise bei der Errichtung eines zusätzlichen Zusatzzauns zum Schutz der französischen Grenze. Der französische Bauernverband (FNSEA) begrüßte das Maßnahmenpaket des Landwirtschaftsministeriums und betonte, dass alles getan werden müsse, um die ASP aus Frankreich fern zu halten.